Gedichte über Sehnsucht (Seite 67)

Träume

Wenn Träume meinen Schlaf erobern,
bin ich in einer and’ren Welt.
Ich bin dann tief unter dem Meer,
oder mitten im unendlichen Sternenzelt.

Ich tauche tief unter den Meereswogen,
werde von Nixen durch ihr Reich gezogen,
bestaune hoch im Weltenall
Millionen Sterne an der Zahl.

Ich fühle mich sicher, ich fühle mich frei,
doch wenn ich erwache, ist es vorbei.
Vorbei ist all der Sternenglanz
und der verführerische Nixentanz.

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oder, ich schreibe, also bin ich.

Wird dich Irgendwer vermissen
wenn du nicht mehr online bist?
Ich denke, Niemand wird es wissen,
wenn du dich alleine fühlst.

Du bist der Beitrag, den du schreibst,
du wirst „geliked“ und kommentiert.
Und wenn du lange Zeit wegbleibst
ob es Jemand interessiert?

Wird sich irgendwer dann sagen:
„Den hab‘ ich lang nicht mehr gesehen.
Ob ihn schlimme Sorgen plagen?
Was ist nur mit ihm geschehen?“

Das Internet, ein großes Meer
so mancher schreibt frisch, fröhlich munter
doch wer nicht schreibt, der ist nichts mehr
und geht, ganz langsam, unter.

Denn nur wer immer online bleibt,
seinen Beitragssoll erfüllt
und ständig Kommentare schreibt,
der wird mit Zuwendung umhüllt.

Viele Freunde nennst du dein,
doch gibt es Keinen, der dich vermisst.
Denn schreibst du nichts, bist du allein
und niemand fragt sich wo du bist.

© Michael Jörchel

Das Böse soll unterliegen

Wir hoffen, auf ein gutes Ende.
Und dass das Böse unterliegt.
Im Notfall reicht man sich die Hände,
damit das Himmelhohe siegt.

Man muss sich nicht das Hirn verstauchen,
denn alles fügt sich Gottes Plan.
Und er schenkt alles, was wir brauchen.
Man rutscht auf keine schiefe Bahn.

Er wird uns vor den Stürmen retten.
Mit seiner Hilfe, läuft nichts schief.
(Ich könnte meinen Kopf verwetten,
er bändigt Geister, die ich rief.)

Er gibt uns Obdach, wird uns leiten.
Und seine Engel geben acht.
Das Gute möge uns begleiten,
am hellen Tag, in tiefster Nacht.

Wassertropfen wo bist Du

mein Wassertropfen, er fehlt mir so sehr
ich hör, ich spür und seh ihn nicht mehr
ich wollte ihn verbannt haben aus meinem Kopf
ich dummer alter Tropf
ich dachte so wäre es einfacher für mich
doch ich vermisse Dich
Dein lautes Prasseln
Dein nerviges Rasseln
Dein kräftiges Klopfen
Dein erfrischendes Tropfen
all das ist jetzt so fern
ich hatte doch alles so gern
verdampft ist er in heißer Glut
wohl in des Feuers Wut
mein Wassertropfen, er fehlt mir so sehr
ich hör, spür und seh ihn nicht mehr

Vision

Vision

Hin und her die Nacht gewälzt,
im Traum ein wunderbares Bild vor Augen.
Es gab den Frieden auf der Welt
weil alle an das Selbe glauben.

Grenzen waren aufgetan,
verschwunden war die Migration
Wozu der ganze Heiligwahn?
Wer braucht schon falsche Religion?

Die Kinder dieser Erde,
wir sollten ihnen Würde geben.
Auf dass aus ihnen Menschen werden,
die friedlich miteinander leben.

Was sollen all die alten Lehren
Wenn Sicherheit dabei verliert
Dass jeder glaubt, er muss sich wehren
Am Ende doch ist jeder angeschmiert.

Drum lasst uns endlich wieder ruhig schlafen
Lasst uns nicht träumen von der heilen Welt
Lasst uns gemeinsam eine neue schaffen
In der nur Frieden, liebe und die Freiheit zählt.

© Inge Millich

Gedichte über Sehnsucht - Seite 67

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