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Gedichte über Religion - Seite 65


Deine Stunde

Am Ende einer langen Reise,
blickt man in sein Angesicht.
Schließen sich die offenen Kreise?
Sieht man dunkel oder Licht?

Von Anbeginn kennt niemand die Stunde,
nun was zu ändern ist zu spät.
Verdrängt wird die entscheidende Stunde,
der Lebenszeiger auf Mitternacht steht.

Was seit Jahren wurde angehäuft,
niemand weiß was einem blüht.
Vielleicht im trockenen Tränenmeer ersäuft.
Gottes Auge unsichtbar alles sieht.

Irgendwann wird alles Licht.
Groß ist die Angst davor.
Wenn die letzte Stunde anbricht,
Bleibt es versiegelt jenes, große Tor?

Erst jetzt das Erkennen, was ist geschehen?
Was ist das für eine große Macht.
Viele werden das Leben nicht verstehen.
Was tiefste Dunkelheit zum Tag macht.

Diese Kraft ist größer als mächtige Krieger.
Nicht studiert, kopiert, erzwungen, gestohlen,
Wer sie beherrscht bleibt ewiger Sieger!
Nur gelebt, wie einst empfohlen.

Lernen mit dem Herzen zu denken.
Mauern in den Köpfen verschwinden.
Werden jedem seinen Frieden schenken.
Menschen nicht trennen, sondern verbinden.

Was vor langer Zeit geschah,
viel getreten, bespuckt, war nicht angenehm,
lebt allgegenwärtig immerdar.
Stand einst ein Mann vor den Toren von Jerusalem.

Die Geschichte endet, nicht einfach - klar.
Es erfüllt sich nun die Zeit.
Sie beginnt erst mit Golgotha,
Ist nicht gefühlt, es ist die Ewigkeit.

Sehen - wir leben – miteinander.
Wieviele Menschen werden noch verletzen.
Stellt beide Balken vor den Augen rechtwinklig zueinander,
Wieviele Kreuze sind noch zu setzen?

Im Alter bewußt und gereift.
Damals Macht und Ruhm verging,
Erst jetzt die kurze Erdenzeit begreift.
Eine neue Zeit mit 0 anfing.
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Die Food-Retterin

Die Food-Retterin

So sieht sie sich selbst in der Verschwenderwelt,
Wo Nahrungsmittel einfach in der Verbrennung landen.
Darauf hat sie sich schöpfungsgläubig eingestellt,
Diese Ethik kam ihr niemals abhanden.

Immer hat die Taschen sie in den Händen,
Ich weiß nicht, dass sie einmal ohne war.
Der kleinen Frau gilt: Ja nichts verschwenden!
So geht es bei ihr durch das ganze Jahr.

Sie will nicht einfach billig einkaufen
Und nur dem schnöden Geiz nachjagen.
Selbst wo manches bereits abgelaufen,
Wird sie Waren noch nach Hause tragen.

Brot schmeckt besser und ist ihr sehr bekommlich,
Wenn altbacken es in den Magen findet.
Die Mitnahme sieht sie nicht als ungewöhnlich,
Weil sie sich selbst an Verantwortung bindet.

Bevor sie zulässt, dass die Brötchen verbrannt,
Nimmt sie welche mit auf die Koppel für die Pferde.
So sieht sie diese Verschwendung gebannt,
Womit sie immer schon das zu Rettende mehrte.

Ja, es ist schon gut, wenn mit reinem Herzen
Man den Widersinn des Wegwerfens so eindämmt.
Das ist ihr ernst und nicht zum Scherzen,
Weil damit sie auch den Konsumwahn hemmt.

So hat sie es schließlich auch fertig gebracht,
Dass hier die Tafel recht viel erhält,
Sie nimmt mit, was abgelaufen, zum Müll gebracht,
Dafür hat sie sich auch an den Herd gestellt.

Man darf Nahrungsmittel niemals wegwerfen,
Die auf den Äckern gedeihen und lohnen,
Muss bei Mitmenschen das Bewusstsein schärfen,
Dass wir nur als Gäste die Erde bewohnen.

Anderswo hungern Menschen und sterben die Kinder,
Während wir hier alles zum Überdruss horten,
Die Regale sich füllen im Sommer, im Winter –
Und manche nur Verschwender geworden...


©Hans Hartmut Karg
2020

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