Gedichte über Religion - Seite 50

Was wäre
wenn er wiederkäme?

Wie sähe er aus, der heilige Mann
und wie würde er sein?
Hätt er einen goldenen Umhang an,
einen Bart und Heiligenschein?

Würden wir ihn auch entdecken
in unserer neuen Zeit?
Oder würde er sich erst verstecken
unter all den vielen Leut?

Ist er vielleicht der alte Mann
der dort in seiner Wohnung friert?
Der von der Rente nicht gut leben kann
und jetzt die Pfandflaschen sortiert.

Ist er vielleicht die Frau in Not
die dort sitzt, in sich versunken
oder ist er schon in einem Boot
im Mittelmeer ertrunken?

Oder ist er dieses Kind, so klein.
Fühlt sich verlassen hier auf Erden
Misshandelt, ausgenutzt, allein
möchte nur beachtet werden.

Wir glauben, dass er wiederkehrt
Doch vielleicht war er schon da.
Vielleicht machte er auch wieder kehrt
Als er diese Menschheit sah.

Der ganze Hass, und all die Wut
Alle denken nur an sich.
'Was der Mensch in meinem Namen tut.
Das wollte ich nun wirklich nicht.

© Michael Jörchel

Wer so schön die Tuba spielt

Wer so schön die Tuba spielt,
Mit aller Welt gar grundversöhnt
Der bleibt auch weiterhin gewillt,
Dass diese Welt musikverwöhnt.

Da jauchzt und triumphiert die Freude,
Wo Weltfrieden das Kind vollbracht,
Ihm zu Füßen Land und Leute,
Weil das ja göttlich ausgemacht.

Wer dazu dann die Tuba spielt,
Der will den Herrgott immer preisen,
Weil er des Kindes Größe fühlt
Und Gnade, die ihm Gott verheißen.

Halte an diesem Klange fest,
Sei weiterhin selbst Gottes Kind,
Dann wird das Leben Dir zum Fest,
Weil wir gern SEINE Kinder sind.



©Hans Hartmut Karg
2021

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