Gedichte über Philosophie - Seite 169

Wer nicht wagt, …

Dies ist unserer Neugierde geschuldet,
Ein wenig übers Ziel hinaus zu schießen,
Weil Langeweile ja nicht geduldet
Und immer wieder Wünsche sprießen.

Man muss aus seiner Bahn ausbrechen,
Auf die man scheinbar festgelegt,
Muss mit Gewohnheiten schon brechen,
Dann endlich bleibt man geistbewegt.

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt,
Verluste lassen sich einkalkulieren,
Denn wo man risikogestimmt,
Kann das zu neuen Höhen führen.

©Hans Hartmut Karg
2025

*

Unsere Heimat, das sind nicht
die kriegstauglichen Soldaten,
das sind die Nina und der Fritz,
am Sonntag mit dem Festbraten.

Unsere Heimat, das sind auch
die vielen Fleißigen im Garten,
die keinen blöden Bock haben,
auf tötende deutsche Granaten.

Ja, unsere schöne grüne Heimat,
das sind meine Freunde und ich.
Militaristen und Kriegstreiber,
die sind es ganz sicher nich(t).

Wir mögen unsere coole Heimat
von ganzem Herzen sehr gerne.
Sie ist unser mega, cooles Glück,
ohne Hass und Krieg der Sterne.

(c) Ernestine Freifrau von Mollwitz




mageba

Auf der Bühne des Lebens
spiele ich einige Rollen:
Es sind manche dabei,
die nur andere von mir wollen;
die ein' oder andre ist mir
wie auf den Leib geschrieben,
doch gibt es auch die, die
aus Not gedrungen mich verbiegen.

Einige sind mir zu groß,      
und ich wachse ich in sie hinein;
die, die zu klein sind, machen mich
klein, und ich spiel sie zum Schein.
Wenige wehrte ich ab,
und lernte doch sie zu lieben;
allerdings sind mir einige
aus Gewohnheit geblieben.

Und dann sind noch welche, die
passen heute für mich nicht mehr:
mal bin ich ihnen entwachsen,
mal wurden sie inhaltsleer.
Ich lege sie wieder ab,
weil ich nichts mehr dabei fühle,
und entscheide bewusst,
dass ich sie nicht weiterhin spiele.

Am schwersten jedoch 
ist die Rolle, die zuletzt ich wähle:
ich weiß nie genau,
spiele ich sie, oder spielt sie die Seele.