Gedichte zum Oktober (Seite 10)

Auf der Höhe schau ich fort {253}

Selbst ich weiß nicht, was mir passiert,
wie regungsvoll mein Leben wird;
was sich verliert, sich subsumiert,
mich an des Abgrunds Kante führt.

Ich könnte frieren, könnte wallen,
mich an Negativem krallen,
könnte lieben, könnt' verhallen,
ja selbst durch Räumlichkeiten fallen.

Auf der Höhe schau’ ich fort,
fühl' in den Sinn des Seins hinein.
Auf kühnem Flug, da schau’ ich dort,
wo mein Herz am liebsten möchte sein.

Jacob Seywald XIII

Mitten im Herbst

Manch Vogelzug trug es gen Süden,
den Herbst den treibt es in den Wald.
Es ernten noch die Nimmermüden,
der erste Frost, er kommt schon bald.

Oktober lässt die Winde sausen,
an Kraft verliert der Sonne Glanz.
Der Regen will die Felder brausen,
die Bienen halten Abschiedstanz.

Ein letzter Apfel fällt zur Erde,
man spürt fast wie das Jahr verfliegt.
Ich fühl das ich zerbrechlich werde
und dass das Alter langsam siegt.

© Hansjürgen Katzer, Oktober 2023

Der Sommer macht Überstunden

Er dreht noch weitere Runden,
der Sommer,
er macht Überstunden.

Es ist Oktober und für viele wunderbar,
der Herbst, der ist immer noch nicht da.
Denn der Sommer, der will nicht gehen,
lässt den Herbst warten, lässt ihn stehen.

Aufgrund der Wärme völlig unnütze,
Jacke, Schal, Handschuhe und Mütze.
Stattdessen, bekomme schon beim Gedanken die Pocken,
Hawaii-Hemd, Bermudas und Sandalen mit Socken.
Schützen soll man sich, es ist allerhand,
vor einem Oktober-Sonnenbrand.

Viele erfreuen sich der Oktobersonne,
denn für sie ist sie die schönste Wonne.
Und manche haben es auch gekonnt ignoriert,
dass es nicht kühler wird und nachts nicht friert.

Temperaturen von bis zu 26 Grad,
kein gutes Zeichen, ihr Sonnenschwärmer,
wenn es wird immerwährend wärmer.
Denn ein jedes schlaue Kind, das weiß,
für Oktober ist es zu warm, viel zu heiß.
Bitter weiß es, um was es sich hier handelt,
es ist das Klima, dass sich zu schnell wandelt.

Er dreht noch weitere Runden,
der Sommer,
er macht Überstunden.

©Grünschön.
Kein Frosch, kein Grashüpfer, (r)auch kein Gras.

Ich friere

….Da humpele ich, gestützt auf meinen Haselstock,
durch unseren Gartenparkurwald.
Oktobersonne, fahl und schwächlich,
kämpft gegen zitternde Schatten.
Der Abend naht.
Ich friere.
….Eine Bank, vogelbekleckst, unter kahlen Ästen,
Blätter, fleckig, flummrig, zerfleddert,
traurige Reste des Lebensfestes,
welkende Spuren des Nichts.
Winter steht vor der Tür.
Ich friere.
….Im bequemen Sessel vor meinem Schreibtisch,
gepeinigt von Erinnerungen und Schmerzen.
Wie anders war es noch vor 2, 3 Jahren?
Seitdem geht es bergab,
und leise lockt der Tod.
Ich friere.
Silesio

Oktober

Das frische Heu ruht längst im Schober,
der linde Sommer ging vorbei.
Kalenderblatt zeigt nun Oktober,
bald lässt er seine Winde frei.

Es regnet Eckern, Nüsse, Eicheln,
die Bäume hängen mehr als voll.
Das Wetter will noch einmal schmeicheln,
mit Sonnenschein, klar über Soll.

Lang wird die Kälte nicht mehr warten,
die morgenkühl schon nach uns greift.
Die Kürbisse in Nachbars Garten,
sind erntenah und gut gereift.

Die Astern steh'n in vielen Farben,
noch leuchtend und doch bald verblüht.
Gar vieles welk und im Verdarben,
das nagt an Geist und am Gemüt.

Das erste Laub fällt auf die Wege,
schon stehen erste Bäume kahl.
Man braucht nun Halt und etwas Pflege
und ab und an ein deftig Mahl.

Oktober schon, man will's kaum glauben,
wie schnell das Jahr uns doch entschwand.
Noch ganz entspannt die Straßentauben.
Der Herbst erobert Stadt und Land!

© Hansjürgen Katzer, Oktober 2023

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Auf der Höhe schau ich fort {253}

Mitten im Herbst

Der Sommer macht Überstunden

Ich friere

Oktober