Wenn wir verstehen wollen
Wenn wir verstehen wollen,
Wie wir Menschen eigentlich ticken,
Müssen wir den Beobachtungen Achtung zollen
Und uns in Kontaktaufnahmen schicken.
Doch ist’s Minderwertigkeit oder Dauerfrust,
Ist’s Dickköpfigkeit oder bequemes Leben,
Um mit der eigenen Kommunikationsunlust
Sich ständig die Distanzkante zu geben?
Manche kommen so strahlend auf mich zu,
Andere halten reserviert erneut Distanz,
Wohl wissend, dass immer viel Unruh‘
Umweht manchen unguten Lorbeerkranz.
Beweggründe werden nicht von allen offengelegt,
Gerade wenn sie das Bipolare kaum abschätzen
Und eher in der Blase eigene Ruhezeit pflegen,
Vielleicht auch, um niemanden zu verletzen.
Wenn wir verstehen wollen,
Wie der Mensch wirklich tickt,
Müssen wir auch dorthin wollen,
Wo die Existenz sehr verzwickt.
Sich überhaupt nichts mehr bieten zu lassen
Ist manches Mal der Unterlegenheit geschuldet.
Doch kann der Mensch damit Lebensmut fassen,
Wenn er selbst nichts mehr bei sich erduldet?
©Hans Hartmut Karg
2025
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