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Gedichte über Liebe - Seite 1078


Ann-Christine (4. Melodie)

Wir spazierten an der Rheinpromenade,
Du tauchtest ein im Wasser die Wade,
Und riefst erfreut, wie gut das tut,
Schöpftest darum neuen Lebensmut.

Und endlich küßten unsere Lippen,
Es bebten deine Brust, deine Rippen,
Du sagtest noch ein eniziges Wort:
"Gleich, mein Lieber, lauf ich eilig fort."

So rannte ich rasch hinterher,
Dabei trug ich am pochenden Herzen schwer,
Und ließ dich wieder einfangen,
Am Boden wir alsbald rangen.

Wir kämpften und maßen unsere Kräfte,
In Wallungen schon wieder Liebessäfte,
Ich hielt dich auf deinem Rücken,
Und ließ dich alsbald auch bücken.

Du hast diesen Kampf aufgegeben,
Es ist ja nur einmal im Leben,
Es war, wie ich es sage,
Damals in Rückenlage.

Vergnügt sprangen wir in das Wasser,
Weit und breit für uns kein Aufpasser,
Und wir schwammen um die Wette,
Daß Gott unsre Liebe errette.

Wir schwammen an ein anderes Ufer,
Weit und breit immer noch kein Rufer,
Der unser Spiel unterbrach,
Wir liebten uns darum gemach.

Und endlich tauchtest du nach Fischen,
Einen Fisch wirst du sicher erwischen,
Du griffst aber leicht daneben,
So ist es halt mal im Leben.

Sehr enttäuscht hast du aufgegeben,
Man sollte nicht nach anderem streben,
Bescheiden im Leben bleiben,
Gelegentlich an anderem zu reiben.

Ich trocknete deine Haut mit Tüchern,
Dies hab ich wohl aus meinen Büchern,
Rasch und bald nachgelesen,
Was bist du für ein seltsames Wesen.

Dann spazierten wir in die Nächte,
Ganz nach unserem eigenen Rechte,
Und küßten uns tausend mal,
Denn wir hatten keine andere Wahl.

So ist zu End diese Geschichte,
Die ich nach besten Kräften gewichte,
Doch es bleibt in meinem Kopfe,
So daß Wasser aus allen Poren tropfe.

Es tropft und ergießt sich die Liebe,
Dies sind halt menschliche Triebe,
Dies läßt sich auch nicht verbeugen,
Ich sprech´s vor vielen Zeugen.

Und wieder gelangen wir nach Hause,
Kurz geruht, eine kleine Pause,
Ein Glas in einem Zuge,
Auch sann ich nach deiner Fuge.

Schlaf und träume süß, meine liebe Christine,
Mit wacher oder böser Mine,
Du hast dich sanft gebettet,
Und ebenso vor mir gerettet.
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Ann-Christine (5. Melodie)

Manchmal, wenn ich an das Gestern denke,
Oder hiernach Gedanken und Ideen lenke,
So schweigt mein Geist, Worte zu sagen,
So schweigt mein Kopf, nun Mut zu wagen.

Manchmal, wenn ich mich nach Fremden sehne,
Derweil salopp auf einem Sessel lehne,
Oder Worte sinnlos in die Tasten drücke,
Daß Fremdes meinen eigenen Kopf entrücke.

Manchmal, wenn ich mir selber unbekannt,
Oder wenn ich meine, ich steh mit meinem Rücken zur Wand,
Wenn ich unter einer Woge tauche,
Über dem Meeresboden mit meinen beiden Füßen krauche.

Manchmal sprießen mir schon sonderliche Gedanken,
So daß Gestalten nut in meinem Kopfe wanken.
Manchmal, wenngleich nur von windigen Ängsten überrannt,
Oder von Zweifeln oder was mich auch immer übermannt.

Manchmal, wenn ich freudig anderen Menschen zuwinke,
Und so auf einem Bein durch die Gesellschaft hinke,
Oder von Alpträumen nicht ablasse,
So daß ich mich darum selber hasse.

Manchmal auch glaube ich an Freiheit und Frieden,
An Gesetze der Demokratie, und ich frag mich: "Wie denn,
Wie denn die Sonne sich um mich dreht,
Auf platter Erde schon im Frühling der Herbstwind weht."

Manchmal mißtraue ich vielfach meinen Gedanken,
Darum Gestalten als Gedanken in meinen Träumen wanken.
Manchmal wird derweise die Nacht zum Tage,
In der ich mich selber um einige Zentimeter überrage.

Manchmal wohne ich in einem anderen Leib,
Und gestalte Kopf und Leib eines anderen Weib,
Manchmal so fatal es auch ist,
Denk ich, daß du es längst noch nicht bist.
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Schwanenteich

Mönchtest du ebenfalls Schwäne und Enten füttern mit mir an einem See,
So manche Runde um Tiere und Teich, Stock und Geäst ich in Gedanken mit dir dreh´,
Und eintauchen in seichte Wassertiefen deine Waden
Und mittels meinem Genuß an dir dich mit honigsüßer
Zärtlichkeit aufladen.


Ich führe dich vorbei an Weiden und Pappeln, Runde um Runde,
Es hallt und es schallt im Winde eine wundersame Kunde jener Wunde,
Welche ich dir auf deine Lippen geschlagen,
Liebes Weib, was möchte ich noch über Schwäne, Enten-
füttern und knospende Gefühle dir aufsagen.

Wir genießen jenen frischkühlen Vormittag gemeinsam in einer solchen Weise,
Welche für uns, Runde um Runde, eine beträchtliche abenteuerliche Weltenreise,
An jenem Tage nämlich, an jenem Teiche mit dir,
Wie ausdauernd und phasziniert ich deine hellichten Augen schaue, giere und stier.

Jetzt ist bereits der Platz auf unserer jungfräulichen Bank verwiesen,
Leer, trüb und traurig, seitdem wir schwärmerisch die herbstliche Kühle unseres sonntäglichen Vormittags priesen,
Und Wolken und Nebel und vielerlei Düfte um uns verbreiteten,
Uns mit unseren aromatischen Körpern lediglich auf orgiastische Wallungen vorbereiteten.

Wir benötigten einige Stunden an jenem See, an jenem Teiche,
Liebliche Zeitenseiten verflossen, wir in unserem herbstblühenden Trauerweidenreiche,
Und in Wallungen versetzt, erregt unsere ehemals trägen Lenden,
Welche wir nunmehr behende wippend für den anderen als
Liebeslende verwenden.

Mein Liebes, möchtest du wieder Schwäne und Enten füttern mit mir an unserem See,
Du Sahnekrümel, zart und zierlich, deine Hüfte wiegend und hoppelnd, du springendes Reh;
Meine Zuneigung zu dir möchte selbst einen eisüberzogenen Gebirgsgipfel um mehr als dreitausend Fußlängen überragen,
Oder was möchtest du über deine Liebe an Brusttönen und
liebestollen Worten mir aufsagen.
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Verliebt in eine Bardame

In deinem Augenschein ein Lächeln, so wandelst du durch dieses Lokal,
Ich blicke dir bei deiner Arbeit zu und habe keine andere Wahl,
Als ein neues Glas zu bestellen, zu trinken,
Du servierst ein neues Tablett, wobei dir deine Gäste mit fröhlichem Lachen zuwinken.

Wieder im "Muckefuck" angekommen, ein Platz am angestammten Tische,
Mit verzücktem Vergnügen ich dir zuschaue, an meinem
Barte, meinem Schnäuzer streiche und wische;
Ich habe mich dir gegenübergesetzt, um diesen Abend trefflich zu genießen,
Und errate klammheimlich und möchte gerne wissen, was deine Begierden über leibliche Liebeswahrnehmungen zu berichten wissen.

Du notierst die Anzahl der bestellten Gläser: Cognac, Wodka, Schnaps und Bier,
Sinnend schaue ich dir zu und träume denkend über ein beschauliches "Wir",
Ein einziges Mal am Rheine spazieren, laufen und schlendern,
Um die herbstliche Sonne um uns auch für andere zu revolutionieren, zu verändern.

Doch hocke ich noch immer in diesem Lokal, an jenem Tresen;
Wahrscheinlich, wenn ich nicht aufbreche, werde ich hier am Tresen noch verwesen,
Werde im Glase verschnaufen, anstatt an deinem Busen,
Ich bilde mir ein aus geringer Entfernung eine Fatamorgana schon, auf deinem Näschen ein Kopfkissenflusen.

Doch reiße ich mich zusammen und zähle die Gläser,
Die ich getrunken, du, mein Revisor, mein Kleingeldverweser,
Eine letzte Melodie dringt in meinen Kopf und mein Hirn,
Krausfalten mein Gesicht, doch ein Liebeszeichen und ein Mal auf meiner Stirn.

Vielleicht spreche ich dich doch erst an an einem nächsten Tage,
Vielleicht endlich streichele ich dich, daß ich dieses wage,
Und dich zum Lippenkuß verleite und überrede
Und eingehen mit dir ein Ringen und eine Liebesfehde.

Zum Abschluß beschreibe ich dich, du mit deinen langen braunen Haaren,
Kein zierlicher Körper, aber Grazilität, die ein Gott oder ein Satan wird aufbewahren,
Schlicht und natürlich deine Ästhetik, sie ist dir deiner Jugend eigen,
Deinen hellichten bräunlichen Augenglanz möchte ich für mich, für mich und nur für mich abzweigen.
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