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Gedichte über Lebensweisheiten - Seite 826


Der Märchenwald

Vor vielen Jahren kaum zu sehen, reckte sich ein Keim ins Leben.

Er war sehr klein und sagte sich: „Ein Ästlein mehr wär was für mich.”
Was glaubst du hat er dann getan?

Er streckte sich und wuchs heran.
So wurde aus dem kleinen Keim ein Baum - der schöner könnt nicht sein.


Und weil der Baum so wunderschön, ein Eichhörnchen kam und wollt nicht mehr gehen.

Es hat sich dann gleich wild entschlossen ein Nest in dessen Laub geflochten.



Ein schöner Sommer ging vorüber und viele Nüsse fielen nieder.

Eichhörnchen sind ziemlich schlau und wissen daher ganz genau:

Es wird Zeit für Abschiedslieder! Frische Nahrung gibts erst im Frühling wieder.

Noch bevor der kalte Winter kam, machte es sich einen Plan:

Es nahm die Nüsse und grub sie ein, so wird’s auch im Winter ein Festschmaus sein.


Der Winter war ganz schnell vorbei und ein paar Nüsse blieben über.
Und diese, vom Eichhörnchen übersehen, fingen an sich in der Erde zu drehen.

Kurz darauf reckten sich daraus Keime. Sie waren noch sehr klein und sagten sich: „Ein Ästlein mehr wäre was für mich“.
Was glaubst du haben sie getan?

Sie streckten sich und wuchsen heran.
So wurde aus dem einen Baum ein großer Wald, man glaubt es kaum.

Und weil der Wald so wunderschön, Schneewittchen kam und wollt nicht mehr gehen.



Auch Rotkäppchen hörte von diesem Ort und baute sich ein Häuschen dort.

Viele wollten zum Zauberwald gehen, wer glaubst du hat ihn noch gesehen?
Was haben sie dort wohl gemacht? Vielleicht gesungen und gelacht?

Und die Moral von der Geschicht:

Gib Acht, wohin dein Füßlein tritt!

Denn wer weiß, vielleicht ist bald, der kleinste Keim ein Märchenwald.
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Der Regen bringt es an den Tag, was ich am Leben so sehr mag.

Es war einmal ein Regenwurm,
der baute sich 'nen Regenturm.
Man sah ihn darin hocken,
denn darin war es trocken.

Da kam 'ne Amsel angehüpft,
das Dach des Turms kurz angelüpft.
Was machst Du in dem Regenturm?
Mach zu das Dach, es kommt 'nen Sturm!

Die Amsel meint, Du spinnst ja wohl!
Denkst Du vielleicht, ich bin so hohl?
Ich wett' mit Dir um all' mein Geld,
dass hier heut' nicht ein Tropfen fällt.

Der Wurm schlägt ein und meint dazu,
falls ich gewinn' lass uns in Ruh'.
Frisst uns nicht auf, kein einz'ges Stück,
fliegst flugs davon, kommst nie zurück.

Die Amsel lacht, okay, mein Freund,
doch hab ich Glück, wird aufgeräumt.
Ich fress' mich durch die Grünanlage,
das wird ein Spaß, ein Festgelage.

Kein Wölkchen kreuzt das Firmament,
die Amsel meint, nicht rumgeflennt.
Wo soll's denn regnen, wo denn nur?
Der Wurm, er guckt ganz kurz zur Uhr.

Ganz plötzlich aus dem Boden schießt,
sich Wasser quer im Strahl ergießt.
Das Nass, es peitscht im Kreis herum,
die Amsel zuckt und guckt sehr dumm.

Der Wurm im Turm er lacht vor Wonne,
ach Amsel, guck' nicht nur zur Sonne,
denn auch der Mensch beherrscht den Regen,
für Garten, Baum und Gras ein Segen.

Der Regen endet, wie begonnen,
tja, Vogelvieh, ich hab' gewonnen.
Die Amsel nickt und fliegt empor,
die Würmer singen wie im Chor.

Ein Wurm, der mag ein Winzling sein,
nicht von Verstand, da er sehr klein.
Doch grad' die Kleinen zeigen uns,
Bescheidenheit ist eine Kunst.
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