Gedichte über das Leben - Seite 747

Jemanden plagt arg sein Gewissen
warums´s so ist, wollt ihr jetzt wissen?

Hat sich vielleicht gemein benommen.
kann sein, er ist zu spät gekommen.

Mal in der Strassenbahn gepupst,
oder ´ne alte Frau geschubst.

Vielleicht ein Portemonnaie gefunden
von einem seiner vielen Kunden.

Weils voll war nun nicht abgegeben.
Verhielt sich also voll daneben.

Eventuell hat dieser Jemand
gestohlen was im Spielzeu-ge-land

Möglich ist auch, man hat betrogen,
den Mann, die Frau, das Kind belogen.

Oder, was wirklich sehr profan
den Müll in´ falschen Sack getan.

Das Ei mit Maggi drauf verzehrt.
Was eigentlich nicht ganz verkehrt,

jedoch die Frau die heut nicht da war
würd´s ihm verbieten, das wär klar ja.

Die Steuern zu spät überwiesen
Weil´s Konto lang war in den Miesen.

Egal was es auch immer sei
Dem G´wissen ist es einerlei.

Es plagt auch auf dem Ruhekissen
Das rein- und unreine Gewissen.

Wenn jemand sagt: niemals doch meines,
dem sag ich nur.... dann hast Du keines.

Es gehen Ferien auf die Reise
mit Passport und mit Portemonnaie.
Im Hafen sticht auf ihre Weise
die große Segelyacht in See.

Am Himmel tuckert ein Propeller,
sein Ziel, das ist die weite Welt.
Im Flugzeug sitzt Herr Rockefeller,
bezahlt hat er mit Taschengeld.

Man reist nicht mehr auf Schusters Rappen,
obwohl man sich das leisten kann.
Man will nicht durch die Gegend tappen,
man käme nämlich kaum voran.

Von A nach B will man sich beamen,
geforscht wird schon mit voller Kraft.
Die Wissenschaft reißt sich am Riemen,
ein Durchbruch ist noch nicht geschafft.

Roman Herberth

Halte Abstand von den Sorgen,
nimm das Schöne ins Visier,
fühle Glück an jedem Morgen,
lass die Tränen hinter dir.

Nimm dich ernst, denn du bist wichtig,
mach dir nicht das Leben schwer.
Wenn es geht, dann ticke richtig.
Sei zu dir und andren fair.

Nichts soll dir die Freude nehmen.
Wenn es dick kommt, mach dich dünn.
Deiner sollst du dich nicht schämen,
das ergäbe keinen Sinn.

Du musst dir am Herzen liegen,
trenn den Weizen von der Spreu,
lass dich bitte nicht verbiegen,
bleibe deinen Träumen treu.

Roman Herberth