Gedichte über das Leben - Seite 2873

Pandemie

…Kämpfen…
bis zum letzten Atemzug
…Covid 19…reist um die Welt
im Handgepäck den Tod
…Ohne Grenzen…
ohne Reisepass
macht sie sich breit
Sie zögert nicht
Ihr macht das Töten Spaß
Sie zwingt
die Menschen in die Knie
Im Abendrot
steht still die ganze Welt
…Atemlos verlässt man sie…

© Käte Micka im März 2020


Käti Micka

Manchmal gibt es Momente
im Leben,
die möchte man am Liebsten
nicht miterleben...
Augenblicke,
die einem derart
widerstreben ...
sollte es gar keine
erst geben.

Es sind nicht nur die Niederlagen,
die ich damit meine ...
Die würde ich ja noch ertragen,
große, leichter kleine ...

Doch schwerer nimmt mich mit,
wenn es andere betrifft,
die mir wichtig sind ...
was durchs Schicksal ihnen erlitt,
mein Mitgefühl kaum hilft,
wer hat das nur bestimmt!?

Das Leben ist das Einzige was zählt!
Keins ist einem anderen unterstellt,
jeder hat das gleiche Recht auf Leben...
Niemand darf es einem nehmen,
doch man darf seines anderen geben.

Ich hänge sehr an meinem Leben!
Will es bis zum Schluss auskosten ...
Solange ich bewusst kann dran kleben,
werde ich weiter vor mich hin rosten ..

In spätem Glück

Das späte Glück ist's, Lust neu zu entdecken,
Nach Arbeits- und nach Krankenjahren fit zu sein,
Nicht seinen Tag vergraben im Leidlecken,
Sondern zu wissen: „Diese Zeit ist mein!“

Jugend kann die späte Freude kaum ermessen,
Mit der altes Leben neu erwachen kann.
Ist der alte Mensch erst einmal ganz genesen,
Erwacht so manche Leidenschaft in Frau und Mann.

Beäugte Todesangst das Leichtgemüt vor Tagen,
Erwartend die Gewebeauswertung und den Befund
Und steh'n am Ende immer wieder viele Fragen,
Verknüpft mit einer: „Werde ich wirklich gesund?“

Die Fantasie malt uns die tausend Teufel aus,
Welche sich in Nachtträumen eingenistet.
Man fragt mitunter dann in eigenem Haus:
„Bin ich denn bei den Toten schon gelistet?“

So kommt der Sonnentag aus Arztes Munde:
„Kein Tumor mehr – die beste Diagnose!“
Da werd' ich dieser Welt gern wieder Kunde,
Im Garten Gnadenjahre mit lebender Rose.

Es ist so schön, das späte Glück ist mein,
Schmerzfrei nach all den vielen Jahren,
Im Alter mit der Liebsten selig zu sein,
Vor unserm Weggang – im Lebenerfahren...



©Hans Hartmut Karg
2021

*

leben ausgebrannt
verbrannt
asche unter der erde

dein wesen
in meinem herzen

in schweigen gerahmt
dein mein
lautloses weinen

ich trage leicht an dir
und schwer

weil du
in meinem leben bist
und dein tod
mein sterben ist

keine wegkreuzung
an der wir
uns wieder treffen

ob ich dir folge
oder bleibe -
also bleibe ich lange

um mein dein leben
zu leben
und zu sterben

bis mein tod  uns scheidet.

*an meinen Sohn Danjar