Gedichte über das Leben - Seite 2202

Nach Lob und Achtung trachten wir,
für die Leistung, die wir bringen,
wir kämpfen wie ein Alphatier,
um stets Gutes zu vollbringen.

Auf den schon lang ersehnten Lohn,
ein liebes Wort, ein Dankeschön,
warten wir seit Jahren schon,
doch was wir hören, ist Gestöh´n.

Trotz Mühe, Tatkraft und viel Fleiß,
macht sich die Anerkennung rar,
sie schleicht vorbei, ganz still und leiß´,
nimmt unsren Eifer gar nicht wahr.

Wir hoffen nicht auf Lobgesang,
nur auf - ein wenig Dankbarkeit,
und gehen weiter diesen Gang,
bis sie vorbei ist – unsre Zeit.

© Horst Rehmann

Gottverlassen im Haus nah am Park
vergräbt er sich meistens in seinem Zimmer
subjektiv kleinkariert engstirnig stark
doch seine Bücher mocht er schon immer

Im kleinen Wirtshaus gleich vorne am Eck
wenn seine Stunden freudlos geblieben
spült er das Vermissen verbittert rasch weg
eigentlich möchte er gern wieder lieben

Den süßen Schmerz jener Zärtlichkeit
sein Verlangen mit wem soll er´s teilen
so spottet er zeitweilig in Einsamkeit
als wär dies im Stande die Wunden zu heilen

Tagsüber ist er beharrlich bemüht
als Clown der Feigkeit jedoch sehr eigen
dass man sein Anderssein keinenfalls sieht
gewisse Neigung nicht offen zu zeigen

Schlaflosigkeit nimmt ihm vollends die Macht
fühlt sich verlassen grad in dieser Zeit
Er geht wenn der Neue Tag bald erwacht
wohl in die Nacht seiner Einsamkeit..


(c) Nordwind
23.dez. 2015

Mama zur Familie sagt:

Alles fertig alles gemacht
Plätzchen gebacken Geschenke verpackt,
nun kann kommen die heilige Nacht.

Der Baum ist etwas schief geraten
es gibt auch keinen Gänsebraten
gekauft wurde eine lebende Gans
sie wohnt nun bei ihnen ihr Name ist Hans.

Wussten nicht ist es ein Mädchen,
sonst würden sie die nennen Käthchen.

Die Kinder üben Weihnachtslieder
dabei läuft Mamas Suppe über
danach riecht das ganze Haus
am Kuchen knabbert eine Maus.

Mama rastet nun fast aus
die Küche ist total versaut
holt nun Pizza aus dem Keller
die kommt morgen auf die Teller.

Der Hans die Gans schnattert vergnügt,
die ihr das alles zugefügt
würde sie im Ofen braten
müsst sie halten ihren Schnabel.

Doch was soll´s sie feiern morgen
mit dem Christkind das geboren
und es wird ein schönes Feste,
am ersten Weihnachtstag gibt's Pizza-Reste.

Die Familie hat erfahren,
man muss nicht protzen an Weihnachtstagen
kann sich auch an Einfachem laben,
denn manche nichts zu essen haben.

Sie sagte immer
Ich würde
Wenn ich könnte
Wäre da nicht

Ich sagte immer
Ich würde
Wenn ich könnte
Wäre da nicht

Eines Tages
Sagte der Indikativ
Zum Konjunktiv
Deine Zeit ist abgelaufen

Wir schauten uns an
Mit grossen Augen
Und suchten Halt
In der Stille


© René Oberholzer, 2015