Gedichte über Krankheit (Seite 135)

Parkinson + Hexenschuss

Parkinson und seine Hampelei bereiten mir viel Kummer
aber kommt ein Hexenschuss dazu,
wird´s ne richtig harte Nummer.

Jede Bewegung, die ich nicht verhindern kann,
kommt wie ein Messer im Rücken an.

Ich schreie und schreie
und glaube ich verdrieße,
ich schreie lauter,
als stürbe ich am Spieße.

Copyright @Karl Wilhelm Sallhofen

Sie ist krank

Meine Waschmaschine ist defekt,
es ist kaum zu glauben, doch sie leckt,
ich kann´s überhaupt nicht verstehen,
´ne Zunge ist nirgends zu sehen.

Trotzdem nässt sie kräftig und sie trieft,
hört sich an, als ob die Nase schnieft,
so, als sei der Zinken arg verstopft,
und es der Grund ist, weshalb sie tropft.

Auch ihr Schlund ist stark angegriffen,
sie röchelt und hat schon gepfiffen,
der Grund dafür, auf den ich tippe,
das alte Frauchen, hat die Grippe.

Schließlich steht sie nur im Kellereck,
und sieht tagtäglich den Kleidungsdreck,
stark verschmiert ist ihr großes Auge,
da hilft auch keine Seifenlauge.

Kein Wunder, wenn sie da mal erkrankt,
und erschöpft von ihrem Dienst abdankt,
doch ich möchte sie nicht verlieren,
ich lass sie Morgen – reparieren.

© Horst Rehmann

Gestern noch unvorstellbar

Was gestern noch unvorstellbar war,
ist nun wie ein Paukenschlag einfach da.
Wie aus dem Nichts wurde meine Welt zerstört.
Meine Gesundheit in Rekordzeit
auf 's Minimum reduziert.
Jetzt liege ich hier,
krank und schrecklich lädiert
Mein Körper komplett ruiniert.
Nur langsam geht’s aufwärts.
Meine Geduld strapaziert. -
Ja, ich habe es kapiert.
Mein Leben bisher,
immer einfach - nie schwer
Nie Schlechtes erfahren - in all den 50 Jahren
Und jetzt? Vorbei, zurück auf Null
und Keiner frägt, ob ich es will.
Ich kann nur warten
In Geduld mich üben.
Und hoffen, dass wenn es vorbei ist,
nie wieder kommt dieser Mist.

Grippe

Läuft die Nase wie ein Wildbach,
sind die Füße eisig und schwer,
dann holst Du Dir mit Ach und Krach,
die allerfeinste Grippe her.

Drum zieh ´nen dicken Pulli an,
auch Stiefel sind jetzt angesagt,
denn bei diesem Wetter weiß man,
dass der Virus nach Opfer jagt.

Und hat er dich erst mal erreicht,
dann trinke Grog mit sehr viel Rum,
das Fieber sinkt, die Krankheit weicht,
alles was bleibt – ist – Schädelbrumm.

© Horst Rehmann

Gedankenkarussell

Mein Gedanken-Karussell dreht sich viel zu schnell.
Es zieht mich wie ein Strudel in die Tiefe.
Immer tiefer, tiefer in die Krise.
Es lässt mich nicht mehr los.
Es ist gnadenlos.
Es klammert sich an mir fest,
raubt mir die Luft zum Atmen.
Mein Herz schlägt wie verrückt.
Ich frage mich, wann endlich
habe ich wieder Glück?
Es raubt mir den Schlaf,
die Ruhe, die Kraft
Es macht mich unruhig und schlaff.

Es saugt mich aus
Mein einziger Wunsch :
Ich will hier raus.

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