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Gedichte über Krankheit - Seite 128


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Darmschau

Einmal Darmschau bitte!
Es schmerzt der Darm, was kann das sein?
Der Doktor sagt: » Ich schau mal rein. «
Das sagt er frohgemut und munter,
mir läuft es kalt den Rücken runter.
Als Mensch, der mit der Zeit mitgeht,
und vom Computer was versteht,
mach ich mich schlau im Internet,
was Google so zu bieten hätt!
Schau alle Möglichkeiten an,
das hätte ich besser nicht getan.
Divertikel, Darmverschlingung,
schwere Speisebreidurchdringung,
Knick im Darm und auch Polypen,
können Grund sein für das Kniepen.
Man wäre gern, genau genommen,
dieser Prozedur entronnen,
jedoch er hat’s nun mal gesagt:
» Ich schau da rein, «, Gott sei’s geklagt.
Dies leider nicht so leicht geschieht,
wie, wenn man durch ein Fenster sieht.
Deswegen wird, meist über Nacht,
der Darm zur Rundschau frei gemacht.
Zwei Liter von dem üblen Saft,
entleert den Darm mit voller Kraft.
Das geht so schnell, dass man dir rät:
Toilette nah, sonst ist’s zu spät!
Am Morgen, das war zu erwarten,
muss nüchtern in den Tag man starten.
Da hab ich lächelnd abgewunken,
früh morgens wird noch nicht getrunken!
Dann heißt es: «Runter mit der Hose. «
Schon sinkt man in die Vollnarkose.
Mit Sonde, Licht und Pusteschlauch,
durchforscht der Doktor meinen Bauch.
Entdeckt gleich auf dem zweiten Deck,
einen Polypen, der muss weg.
Mit der Elektroschlinge – schnapp,
schneidet er den Burschen ab.
Entdeckt dann noch mehr anderswo,
und entfernt sie ebenso.
Dann ist vorbei die Prozedur,
es war ein kleiner Eingriff nur,
trotzdem fällt mir der Satz gleich ein:
»Das muss nicht jeden Monat sein! «
Noch Stunden später weicht die Luft
aus dem Gedärm so dass es pufft!
Der Doktor meinte, nicht so kleinlich,
hinaus damit, auch wenn es peinlich.
So furzt man die geblähte Wand,
zurück in den Normalzustand.
Man freut sich noch nach vielen Stunden,
dass er nichts Schlimmes hat gefunden.
Und sollte es wieder nötig sein,
dann schaut der Doc mal wieder ein!
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Das Knie

Ärger mit dem Knie

Manch Tier, das auf vier Beinen geht,
erblickt den Feind manchmal zu spät.
Von oben kann man besser sehen,
und weiter in die Ferne spähen.
Drum hat der Mensch, das soll man loben,
sich einst zur Senkrechten erhoben.
Erdmännchen tun es und der Bär,
der Marder auch und noch viel mehr.
Doch alle, nach dem Rundumblick,
kehren zum Vierergang zurück.
Der Mensch jedoch wollt schlauer sein,
erhob sich auf die Hinterbein,
und wollt sein ganzes Leben lang,
nicht mehr zurück zum Vierergang.
Nur wenn er voll von Bier und Wein,
dann legt er mal den Viergang ein!
Die Menschen sind, genau genommen,
zu früh vom Viergang hoch gekommen.
Jetzt ist uns schon die Sache leid,
die Knie waren nicht so weit.
Drum wird das Knie, dass man es nützt,
mit vielen Bändern unterstützt.
Und da gibt es schon allerhand,
ein Außen – und ein Innenband,
ein Kreuzband vorn, ein Kreuzband hinten,
und auch noch ein paar andre Finten.
Zwar gibt sich der Meniskus Müh,
doch auch für ihn war es zu früh.
Obwohl er, sicher mit Bedacht,
innen und außen angebracht.
Die Wissenschaft macht deutlich klar,
zu früh – 500 000 Jahr!
Nun also hat man den Salat,
das Knie ist häufig mal » malade «.
Die Treppen rauf, das ist schon schwer,
die Treppen runter noch viel mehr.
Als ich dem Doc mein Leid geklagt,
da hat der kluge Mann gesagt:
» Das Knie ist alt, das muss es sein. «
Da sagte ich: » Herr Doktor nein,
das linke ist genau so alt
und das schmerzt nicht, ob Feld, ob Wald. «
Zuerst versucht man allerlei,
damit das Knie fast schmerzfrei sei.
Nimmt Blätter von dem weißen Kohl,
die legt man auf, die helfen wohl.
Die Dinger helfen aber nicht,
obwohl der Volksmund das verspricht.
Dann wird was anderes probiert,
mit Pferdesalbe eingeschmiert.
Die Salbe riecht zwar fürchterlich,
jedoch, sie hilft nicht wesentlich.
Probiert noch Salben, Pillen, Creme,
das Knie schmerzt grad so wie vordem!
Dann hat der Doktor ungelogen,
ein neues Kniegelenk erwogen.
Ein neues Knie, oft aus Titan,
man nahm auch früher Porzellan.
Man hofft, dass es dann besser wird,
da hat sich mancher schon geirrt.
Der Gedanke lässt uns bangen,
man hat am alten so gehangen!
Zwar sprechen dafür manche Fakten,
doch erst mal legt man’s zu den Akten.
Das alte klappt, wenn es auch sticht,
wie das neue wird, das weiß man nicht.
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