Bin im Wald nen Baum zu schlagen,
welcher dann bunt angeschmückt,
mit Lametta, echten Kerzen,
uns zum Feste dann beglückt.
Leise leise, nur nicht auffalln,
stampft im Mondschein durch den Wald,
nicht Schneewittchen, nicht die Zwerge,
aber fast genauso alt.
Trägt 'nen Umhang und weils Nacht ist,
kann die Farbe man nicht sehn,
läuft nicht kindlich und nicht greisen,
wer mag da spazieren gehn.
Singt kein Liedchen und es pfeift nicht,
höchstens aus der Lunge raus,
plötzlich Stille, stehngeblieben,
atmet schwer, erst ein, dann aus.
Ist da jemand wird sie denken,
oder ist's vielleicht ein er
und dann schnell, rennende Schritte,
als wär, wer hinter ihm her.
Dann am Morgen, als sie schwindet,
diese kalte dunkle Nacht,
hat das Licht, der Nacht Geheimnis,
endlich an den Tag gebracht.
Auf der Lichtung liegt im Grase,
eingehüllt im Umhang rot,
dreckverschmiert mit weißem Barte
und ein bisschen Rentierkot.
Der, der sollt Geschenke bringen,
doch das fällt wohl diesjahr aus,
so mach ich noch schnell ein Selfi
und dann troll ich mich nach Haus.
Tage später, heilig Abend,
unterm Baum bleibts heuer leer,
Kinderaugen tränen reichlich,
meine Frau schaut grimmig her.
Als ob ich dafür was könnte,
dass der Weißbart da im Wald,
um es vorsichtig zu sagen,
leider nicht mehr ward sehr alt.
Haken dran, nach vorn gesehen,
trink vom Glühwein noch den Rest,
hoffen wir mal, dass im Frühjahr,
dann es gibt das Osterfest.