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Gedichte über Humor - Seite 1187


Der Angeklagte hat das Wort - Teil 3

Geschüttelt


Schon seit vielen Jahren trink' ich, Hagen, Saft,
ist denn das etwa nicht wirklich sagenhaft?
Ich wollte grade weg und wollte Samen kaufen.
Doch da kamen meine Freunde und die kamen saufen.
Ja und immer,wenn wir einmal eine Sause machen,
sagen sie, wenn ich besoffen bin, ich mause Sachen.

Doch ich lass' am Morgen erst mal meine Maid erwachen,
eh' ich frage: "Können wir noch etwas weitermachen?"
Na, Sie denken doch nicht etwa an bum-bum? Au!
Nein, ich rede doch von Möbein und von Umbau.
Und dass ich ihr ständig Alimente zahl',
das war wirklich gestern schon das zehntemal.

Nun verzeih'n Sie dass ich hier manchmal den Held gab,
Na Sie wissen ja, dass ich so gar kein Geld hab!
Nächstens werd' ich wohl 'ne Frau im Süden frei'n
und ich denk, sie wird mit mir zufrieden sein.
Dabei seh' ich aber wirklich selba ein,
nicht ein jeder kann der Boss auf Elba sein!

Wenn ich gern auch mal durchs Frischgemüse saus, -
na, die Gabi ist doch eine süße Maus!
Muss man immer denn so stur auf das Prinzip sehn?
Denn sie wird ja in drei Jahren auch schon siebzehn.
Warum soll denn hier die kleine Gabi büßen?
Na, sie will doch auch mal einen Papi küssen.

Doch, Herr Richter, leider macht sie mich nicht an,
und wenn ichs versäumte, wäre ich nicht Mann.
Würden Sie's nich auch mit dieser Sorte wagen?
Na, Sie brauchen mir nur ein paar Worte sagen!
Wenn schon ich sogar, der reinste Kinderhüter, -
na, dann müssten wirklich alle hinter Gitter!

Ja, Herr Richter, manche Menschen mögen Gier. -
Aber Sie ham doch bestimmt nichts gegen mir !??
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Der Angeklagte hat das Wort - Teil 2

Geschüttelt

Jede Mutter sagt, ich sei ein Gören-Schwan,
sie vertrauen mir, dass ich's beschwören kann.
Psychiater bitte prüft die Seele mein,
sie wird weiß wie allerfeinste Mehle sein!
Flecken, das sind bloß vom Weine Reste,
Trotzdem hab' ich eine reine Weste!

Aber freilich liebt die gute Mia Tand
und ich gab ihr den gefund'nen Diamant.
Doch stellt euch nur mal vor, sie wollte gar
die Standuhr, die aus reinem Golde war!
Da musste sie sich aber meinem Groll fügen.
Sie kann einfach den Hals manchmal nicht vollkriegen.

Als nächstes kam ich dann mit einer Perlenkette,
da find' ich sie mit einem andern Kerl 'n Bette!
Sein Oberkiefer ist jetzt eine Zackenbahn
und unten steht grad noch der rechte Backenzahn
und fragt er heut: "Ist schief mein Nasenbein?"
Da sagen höchstens seine Basen "nein".

Und damals auf dem Rügendamm,
wo ich doch diesen Dicken ramm' -
so jedenfalls stellt's heute dieser Wicht dar
und das, obwohl der Nebel ziemlich dicht war!
Nicht dass ich heute etwas als Komöd' plan.
Sie sehen doch, das ist der reinste Blödmann!"

Es gibt ja Menschen, die vermeiden Lust.
Ach, wenn du ahntest, wie du leiden musst!
Noch viel eher als ich, ist der Gysi roh,
denn ich scheue wirklich jedes Risiko!
Sollte immer nur, wer wirklich etwas fand, richten,
denn ich bin so astrein wie die guten Randfichten.

Leider dieser Kommisar der bildet sich ein,
bei 'nem Bankraub müsst' es immer wieder ich sein.
Hat er mal das Vorurteil, naja ich schelt' keinen.
Doch was soll ich denn mit lauter neuen Geldscheinen?
Na ich würde mich ja ,weil ich etwas lern', fügen,
aber sowas dürfte mir doch völlig fernliegen.
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Der Angeklagte hat das Wort - Teil 1

Geschüttelt

Ein wahres Wort des Angeklagten mögen wir,
drum sag' ich aus in dieser Sache wegen mir.
Ich war ja wirklich früher schon ein feines Kind,
so lieb und brav und gut, wie man heut keines find't.

Die Frau, die mir zum Goldwaschen die Siebe lieh,
die schreibt noch heut an mich, sie weiß, ich liebe sie.
Die Nuggets lagen wie ein kleiner Sandhaufen,
das Goldwasser, das konnt' man aus der Hand saufen.
Von Anfang an fand ich das Waschen toll,
mit Gold hat ich am Schluss die Taschen voll.
Na heute zahlt man selten in der Welt cash,
ich denk ans Goldwaschen zurück bei jeder Geldwäsch'.

Der Hans kam schon mit Heimlichkeiten an,
das ist's, was ich bestimmt beeiden kann!
Ich hab' seit langem das Gehehle satt,-
ist nichts für den, der eine Seele hat.
Damals ließ ich den Trunkenbold karren,
ich glaubte ja, das wären seine Goldbarren.
Er zog mich einfach in die Sache rein,
es sollte für ihn eine Rache sein.

Auch wenn er etwa das von Meißen wüsst',
was er vorher erst mal beweisen müsst!
Der Mensch hat eben nichts in seinen Stirnhöhl'n!
der lässt sich schon am Tage das Gehirn stehl'n!
Doch dann versetzt er mir 'n tiefen Schlag,
Ich war gleich weg, ich glaub ich schlief 'n Tag.

Die große Villa war aus feinstem Sandstein,
er sollte, wie man hört, von hohem Stand sein.
Im Nebenzimmer höre ich ein Mord-Lachen,
ach, denke ich, jetzt wird er es dem Lord machen.
Wir mussten ihn dann in ein stilles Loch heben.
Er war ein feiner Mensch und er soll hochleben!
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