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Gedichte über Humor - Seite 1171


RosenHerz (1): RosenHerz und ihr Zauberbesen

Drüben im Garten - ich kann sie hören.
Emsig, wie eine Biene – lässt sich nicht stören.
Mit rotem Haar – ein weiblich Wesen,
fegt das Laub mit ihrem braven Besen.
Im Garten und vor dem alten Haus -
alles Abgestorbene kehrt sie aus.

Ein altes Haus mit großem Dach aus Reet,
schwarzer Rauch aus dem Schornstein steigt,
sich in flachen Spiralen langsam dreht,
kurz verharrt, auf uns zeigt
und mit lauer Brise spurlos verweht.

Über dies Haus gab es schon viel Gerede,
lebten dort einst ein Hänsel und eine Grete
und die Frau mit dem roten Haar,
die angeblich ihre Tante war.

Diese Frau, RosenHerz will ich sie nennen,
sich wohl mit zauberhafter Magie umgab,
soll sich mit Verwandlungen auskennen -
ein Fingerschnipp vom Besenstiel zum Zauberstab.
Heiße Feuer unter ihrem Kessel brennen.

Aus ihren Augen ein betörender Blick
verändert die Nacht – das Leben,
wie einst Hänsels und Gretes Geschick.
Spielt mit Spinnen beim Netze weben,
Efeupflanzen umranken uralte Bäume,
klopfende Herzen, schwankende Träume.

Träumte, würd in hellen Mondnächten
mit ihr wortreich lange Reden fechten.
Träumte, säße schweigend stundenlang
mit ihr auf der alten Gartenbank.
Träumte - jedoch träumte ich da wohl zu viel,
wäre in ihrer Hand der hölzerne Besenstiel.

Aber das alles ist nur ein Gerücht,
erdacht vom bekannten Hein Lücht.
Sie lächelt freundlich und nett,
füttert im Winter Vögel – ich wett.
Ich bin sicher – mich nicht irre.
Wenn nur dieser merkwürdige Besen nicht wäre.


Belix Bahei
belixbahei@hotmail.com
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RosenHerz (2): RosenHerz und der einsame Frosch

Einst lebte, vor ganz vielen Jahren,
eine Frau mit langen roten Haaren
in einem großen alten Haus.
Aufregend schön sah sie aus.

Neben dem Haus, auf dem Gartenland
auch einst ein Zauberbrunnen stand.
Und ein kleiner Frösche Chor
sang nachts schöne Lieder davor.
Bis eines Tages der letzte Frosch verschwand
und der Brunnen seine Zauberkraft verlor.
Ihr schaut fragend, wie und wann,
glaub, ich erzähl von Anfang an.

Den Namen von dieser Frau
kennt ihr sicher ganz genau.
Dies wunderbar schöne und magische Wesen
ist die Gleiche, wie die mit dem Zauberbesen.
Ja, RosenHerz wird sie genannt.
Seht ihr - sie ist euch schon bekannt.

Sie genoß der Frösche abendliche Lieder,
glitt so sanftsüß in den Schlaf hinüber.
Doch dann kam jene Nacht
in der RosenHerz kein Auge zugemacht.
Die Nachtruhe gänzlich gestört
durch einen Frosch, der quakt und plärrt.
Mal weint er leis, wimmert sacht,
mal er, wie ein Hirsch, laut röhrt.

Sie stieg vom Bette aus,
wollte den Störenfried orten,
ging in die Nacht hinaus,
ihn zu schelten, mit kräftigen Worten.
„Frosch, warum quakst du nur so laut,
bist du nicht glücklich, wo ist deine Braut?“
„Ich meine Liebe verlor,
jetzt ganz einsam bin,
in der Nacht meine Liebste ging,
ging mit einem anderen fort.
Ich nun so frier, an diesem Ort.
Sie ließ mich in meinem Unglück
mutterseelenallein zurück.
Hab Du ein Herz, sei so nett,
nimm mich mit in dein warmes Bett.“
Sie nahm ihn mit ins wärmende Bett,
sie ist halt auch zu Krötentieren nett.
Aber der Frosch sich nicht gut benahm.
Rückte, und ganz ohne Scham,
dicht an ihren warmen Körper ran.
Dann wurde er frech, wurde keck.
„Du Schwein, du schleimiger Dreck.
Nimm deine Zunge da weg!“
Sie griff ihn an den Füßen,
dachte: „Der wird’s mir büßen.“
und schleuderte ihn zum Kamin hin.
Leider war da noch das Feuer drin.

Dabei wollt er sie doch nur küssen
mit seinen feuchtnassen Lippen,
aber er sollt es wissen müssen:
Ein Abenteuer, wie er es gerne hätte
gibt es nicht in Rosenherz warmen Bette.
Die Beine ausgerenkt,
die Schnute versengt,
humpelnd er aus dem Garten floh.
Wärme und Nähe sucht er nun anderswo.

Die Moral von der Geschicht:
Der Frosch, der war dumm.
So geht man nicht mit schönen Frauen um.
Deshalb wohl auch seine Froschliese
ihn ließ allein, auf der grünen Wiese.


Belix Bahei
belixbahei@hotmail.com
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