Gedichte über Hoffnung - Seite 159

Viele Jahre ist es nun her:

vor Glück ich trunken wahr,
klein und zart,
du in meinen Armen lagst,

hielt deine Hand in meine Hand,
aus Liebe geflochten hielt
uns zusammen ein Band,

sahst mich an vor Glück,
hast mir vertraut, haben für dich
den Weg in die Zukunft gebaut,

sind zusammen durch Sonne,
Regen, durch Wälder,
über grüne Wiesen gezogen,

habe dir den Himmel, den Mond und
die Sterne, die Tierwelt, Meere
und Berge mit Freude gezeigt,

haben wilde Stürme durchlebt,
Höhen und Tiefen bezwungen,
manch großer Traum dir genommen,

wünschte dir Hoffnung, Mut
und Kraft, Freunde fürs Leben,
Größe, Fehler zu vergeben,

haben durch die Liebe
uns gefunden, sind für immer
und ewig verbunden,

auch wenn du heute erwachsen,
bisweilen die Ferne uns trennt,
bleibst du für immer mein Kind,

es fällt mir schwer, dies hier zu
schreiben; die Welt, die sie mal war,
ist ausgelöscht, die gibt es nicht mehr,

müsste heute, in dieser Zeit,
ich mich für dich entscheiden.
es fiele mir schwer, es zu sagen,

dich zurücklassen mit Kriegen,
Autokraten, nicht zu wissen was wird,
die Natur ausgeraubt, die Welt regiert
von Dummheit, Neid und Gier nach Macht,

der Lebensraum den Menschen gestohlen,
was vergangen, ist auch mit gutwill nicht
zurückzuholen,

schon oft habe ich daran gedacht,
was würde aus dir wohl werden,
müsste ich heute, in dieser dunklen Zeit,
mich für dich entscheiden????



02.11.2024 © Soso

Das Leben wäre schwer nur zu ertragen,
ohne Hoffnung wäre der Akku leer,
selbst an hellen Tagen würd ich fragen,
wo nehm ich Energie zum Leben her.

Hoffnung ist, wie Philosophen schreiben,
im Menschen wesenhaft schon grundgelegt,
auch ich kann nicht ohne Hoffnung bleiben,
weil Hoffnung mich in Krisenzeiten trägt.

Ich hoffe global geseh´n, auf Frieden,
am Wochenend hoff ich auf Sonnenschein,
dass mir Gesundheit und Glück beschieden,
und ein langes Leben, ohne alt zu sein.

Es gibt auch noch die bekannten Sprüche,
die Hoffnung, lautet einer, stirbt zuletzt
und der aus der Aphorismen-Küche,
behauptet, dass Glaube Berge versetzt.

Der Glaube sieht Himmelstüren offen,
da grünt ganz verwegen manch Hoffnungskeim,
drum will ich auf bessre Zeiten hoffen,
auf der ganzen Welt – und bei mir daheim.

© Horst Rehmann