Gedichte über Glück - Seite 458

Das Paradies

Gar viele suchen in Ideologien,
Auch in Fundamentalismen nach Ewigem
Und vergessen dabei, was göttlich da ist.
Sie planen unablässig, entwickeln Strategien,
Kommen niemals zum Stetigen, Seligen,
Erkennen nicht die Kürze ihrer Frist.

Dabei ist unser Paradies doch hier,
Alles passt trefflich zusammen:
Die Öffnung kennt der Hahn,
Von dem auch über Gebühr
Oft Wünsche stammen,
Erfüllt im Liebeswahn.

©Hans Hartmut Karg
2025

*

Das Glück ist nah, Du spürst es schon,
nach dunkler Zeit ein heller Ton.
Du hast das Leid zurückgelassen,
begonnen, neu Dich zu erfassen.

Bleib, wie Du bist – Du trägst das Licht,
auch wenn nicht alles rosig ist.
Du stehst fast oben, nah am Ziel,
und fühlst: Das Leben gibt viel.

Träume weiter, Schritt für Schritt,
die Leiter trägt Dich sanft mit.
Bald wirst Du, ganz ohne Last,
die höchste Stufe erreichen – fast.

*****

Damals, vor vielen Jahren,
waren die Winter noch richtig kalt;
wir hatten lange Winter
und der erste Schnee kam schon sehr bald.

Im November fing der Winter manchmal an
und mit Beginn der Adventsmärkte
hatte es in vielen Orten schon ordentlich geschneit;
wir Kinder freuten uns über den zeitigen Wintereinbruch
und hielten unsere Schlitten für die erste Rodelpartie bereit.

Mit meinem Wintergedicht hole ich mir
noch einmal die Kinderzeit ins Gedächtnis zurück.
Heute sind die Winter viel zu warm,
es schneit seltener und wenn, dann wenig;
die weiße Pracht bleibt auch gar nicht lange liegen.
Wir Kinder hatten früher richtiges Winterglück,
das war für uns ein großes Vergnügen.

Was nützt dir dein gutes Aussehen,
wenn dahinter kein Leuchten spricht?
Was nützt dir, dass Frauen dich begehren,
wenn sie dich wirklich kaum ehren?

Was nützt es, stets im Rampenlicht zu stehen,
doch wenn’s darauf ankommt, allein zu gehen?
Was nützt dir dein prall gefüllter Geldbestand,
wenn Neid dich umgibt wie feiner Sand?

Was nützt dir dein kluger Verstand,
wenn all der Glanz den Weg verbannt?
Du spürst: trotz allem Glanz und Glimmer
läuft vieles schief, wird vieles schlimmer.

Was nützen dir die vielen Erlebnisse,
wenn nur zählen die sichtbaren Ergebnisse
Trotz deiner Macht, trotz äußerer Pracht,
bleibt dir das Glück – wie Schatten in der Nacht.