Gedichte über Glück - Seite 238

In den Katakomben des Glücks

©Hans Hartmut Karg
2017

In den Katakomben des Glücks gibt es keine höhere Weihe,
Als dass ich Dir, Liebes, stets lächelnd verzeihe.
Nicht Rechthaben und nur nehmen, nicht gehen und streben
Sind Ziele da, mit denen wir manniglich leben.
Es ist alles hier, weil wir nicht vorab verzagen,
Wo wir keinesfalls nur dem Glücke nachjagen.
Du, Freundin, halte mir stets die Treue,
Damit ich mit Dir immer wieder aufs Neue
Die Zärtlichkeiten empfangend vernehme
Und damit keine Mitmenschen lähme.
Du kennst der Katakomben Leben und Tod
Und Du kennst längst Deine und meine Not.
So wollen wir die Liebe dort verweilend annehmen,
Wo kein Tod und keine Teufel unsere Wege beschämen.

*

Größe der Mütter

©Hans Hartmut Karg
2017

Die Mutter ist beobachtend – und Leidende zugleich,
Kein Mann kann dieses Schicksal je ermessen.
So werden viele Frauen innerlich auch reich,
Verehrt – und auch gewesen nicht vergessen!

Der Mutter Welt zu jeder Zeit ist gegenwärtig' Zeit
Und ihre Heiligkeit bleibt hier gewahrt als Kinderliebe.
Auch wenn die halbe Welt abfällt in tiefem Trennungsstreit,
Bleibt Mutter Mittelpunkt, verhindert so die schlimmsten Hiebe.

Die gute Mutter weiß für sich, wo Kinder groß im Werden sind:
Die Kinder kennen ihrer Mutter Herz und die vertraute Welt.
Da bleibt sorgend der Mutter dann das nahe Kind,
Sie opfert sich für Kinder, die schlecht aufgestellt.

Noch immer kann ich meiner Mutter Heiligkeit verehren,
Weil sie mich in den Niederlagen voll gestützt
Und weil sie von mir Übles konnte wehren,
Denn der Entwicklung dient nur, was da wirklich schützt.

Die faire Mutter bleibt allzeit ein Freiheitskind,
Liebend und selbst auch Liebesgeber.
Nur so erreichen Nachkommen ganz selbstbestimmt
Ein Grundprogramm in gutem Sinne – nicht als Streber.

Da bleiben Mütter unser lebenslanges Sakrosanktum
Und keine Macht der Welt kann sie von diesem Sockel stoßen.
Sie lieben maximal und bleiben für sich selbst im Minimum:
Sie bleiben heilig und man bette sie auf Rosen!

*

Sowas fängt bei dir an,
so etwas wie Perspektive.
Sie beginnt nicht mit Zwang,
auch nicht mit Offensive.

Such dir alle deine Steine,
begreife deren Eigenschaften,
dann staple sie, Große wie Kleine,
was rutscht nun und was bleibt haften?

Manches lässt sich nicht verbinden,
scheinbar manches niemals überwinden.
Vieles könntest du jetzt suchen,
doch was davon auch wirklich finden?

Für was sonst nützt der Glanz, das Geld,
wenn nicht zur Kompensierung?
Denn niemandem auf der Welt,
gäbe es Orientierung.

Wozu Perspektive dir dient,
es soll mehr sein, als alles andre sonst,
vorerst mehr, als man an ihr verdient.
Ja sogar mehr... denn sie ist nicht umsonst!

Jacob Seywald XIII
für Luca... viel Glück

Gipfelglück

Hast du es endlich erreicht
Was du dir je erträumst
War es wirklich dein Traum
Lass alles einfach mal
In Gedanken Revue passieren

Hattest du deine Augen
In jedem Moment wirklich offen
Offen für all das was dich umgibt
Hast du es je bewusst erlebt
Vergittert war doch dein Blick

Wie sind denn all die Jahre
An dir vorbei geflogen
Was davon hast du wahrgenommen
Hast du nicht nur den Gipfel da oben
Ständig vor Augen gesehen

Gehastet von Termin zu Termin
Überall und doch nirgends
Ständig ruhelos unterwegs
Wann hast du den Frühling den Sommer
Den Herbst und den Winter bewusst bemerkt

Lass deine Augen wagen den Blick
All die Kleinigkeiten wieder sehen
Lass dich wieder fühlen und spüren
Nimm deinen Körper bewusst wahr
Lass das Leben wieder geschehen

Finde dein Glück in der Ruhe
Deine Gedanken lass sie tanzen
Im Klang mit Geist und Seele vereint
Frei von dunklen Wolken
Lass strahlen dein Herz und deine Augen

© Ingelore Jung
2016

Da sitze ich und denke mir
was soll der ganze Scheiß nur hier?
Für was lern ich den ganzen Tag
wenn ich es doch gar nicht mag?

Nur für Arbeit im spätren Leben
muss ich jetzt so vieles geben
damit ich ne gute Zukunft hab
gibt es keinen freien Tag.

Man ist nur einmal jung im Leben,
wieso muss ich so vieles geben?
Für eine Zukunft, die ich nicht mag?
Was soll das? - wie ich mich immer frag.

Ich will mein Leben selbst angehen
und nicht die Schule täglich sehen
Und ich weiß du denkst: Warum bist du noch hier?
Wie alle wünsch ich "Glücklichsein" mir.

Und das bekommt man heute nur
wenn man es auch hat, das Abitur.
Denn Glück ist heute nur noch möglich
mit viel Geld, dann wirst du fröhlich.

Viel Geld gibt es nur dann verpasst
wenn du den richtigen Job auch hast.
Und durch das Geld wird man dann froh
auch wenn du meinst, dem ist nicht so.

Nur dadurch kannst du existieren,
sonst würdest du ja auch krepieren,
Ohne Nahrung wirst du sterben
und das kann man nur mit Geld erwerben.

Hungerst und Durstest du also schon,
ist das wohl nicht des Glückes Lohn.
Also lern ich wohl weiter, Tag für Tag,
auch wenn ich es überhaupt nicht mag.