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Gedichte über Gewalt - Seite 81


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Der strahlende Ritter

An eine kalte Wand gelehnt
Das Blut aus den Venen
Ich werde den anderen fehlen
Es läuft an mir herab
Ich hab es so satt

Wollt nur helfen
denen in der Not
dann kippte alles
aus dem Lot

Meine Familie wartet auf mich
Wahrscheinlich gerade jetzt
mit einem Lächeln
Doch ich sitze in einem Spinnennetz
einer dunklen Gasse
das ich es nicht fasse
wie konnte es nur so enden
Der Drang zu flennen

Das Monster saugt mich qualvoll langsam aus
Tropfen für Tropfen

Die Sense des Todes
schreit hol es

Ich wünschte ich könnte normal gehen
Meine Familie zum Abschied sehen
Aber hier allein sitze ich
bemitleide mich

Es ist so einsam
und so kalt
so empfindsam
Wunden voller Salz

Ich lache bitter
Hab mich aufgespielt
wie der stolze Ritter

Mein Leben gegen ein anderes
Fairer Tausch
Ich hör meine Stimme im Kopf
Lauf

Hätte ich mal darauf gehört
Hätte nicht gestört
Hätte meinen Weg weiter beschritten
Doch das ist doch gegen die Sitten!

Mein Blick erfasst sie
Das kleine Mädchen
heulend und sabbernd
meine Augenlider flatternd

Wenn ich nicht eingeschritten
Hätten sie sie geschnitten
Hätte ich nicht eingeschritten
Hätte sie an meiner gelitten

Vielleicht hab ich doch das richtige getan
sie sind weg gefahren

Mit quietschenden Reifen
kann es immer noch kaum begreifen

Sie zupft weinerlich und kläglich
an meinem Ärmel
Es ist nicht mehr gefährlich
flüstere ich

Leg meine Hand auf ihr Haupt
Hab am Ende doch an mich geglaubt
Die Einsamkeit verschwindet
Und ich hebe schwindelig
Meinen Kopf

Die Löcher in meinem Körper
führen mich gleich zum Pförtner
des Himmelstores
Denn ich verlor es
Mein jetzt erfülltes Leben
Mein Körper ist nun
ein letztes mal am beben
Ich werde mit einem Lächeln
die noch verbleibenden Sekunden leben
und schließlich
auf die letzte Reise gehn
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