Gedichte über Gefühle (Seite 31)

Jahreswende

Es ist nur die Zeit
Die in Zahlen sich verloren
So ist das Ende nicht weit
Und der Anfang neu geboren

Es sind nicht Tiere und Natur
Es sind nicht Himmel und Wind
Es sind nicht Wald und Flur
Die gleich anders sind

Es ist ein Gefühl, das berührt
Das mit Glück und Zuversicht
Uns mit aller Freude führt
In neues, hoffnungsvolles Licht

Keine Ruh

Meine Zeit rast dahin
Die Hektik nimmt zu
Wo liegt noch der Sinn?
Ich find keine Ruh

Getrieben in der Früh
Gejagt durch den Tag
Unendlich viel Müh
Wie keiner es mag

Müde zur Nacht
Kraftlos und leer
Was wurde erbracht?
Ich kann nicht mehr

Und so geht es fort
Ich bin schon am Ende
Eile hier und eile dort
Wo ist die Wende?

So bin ich gefangen
In dieser Zeit
Kann Nichts erlangen
Und die Ruhe ist weit

Sommergewitter

Wenn Sommerregen in Strömen
aus Gewitterwolken rinnt,
das trockene Land
in den Fluten fast versinkt,
dann stell ich mich ans Fenster
und werde wieder Kind.

Liebe es aus der geschützten Stube,
mich in den Regen dann zu träumen,
der prasselnd fällt auf Land und Bäume
und Blasen werfend den trockenen Boden tränkt.

Liebe den Sturm, den Donner,
die Naturgewalten,
die in mir und auch draußen walten.
Liebe das Rauschen, Prasseln, Rinnen
und wie von Sinnen

atme ich der Erde Duft,
der mit der ersten frischen Luft
ins Zimmer weht
und in mir bleibt
und nicht mehr geht.

Frage und Antwort

Das Leben war ein Tränensee,
wie bin ich da nur durchgeschwommen?
Am andern Ufer ich nun steh.
Wie bin ich hergekommen?

Geschwommen, Liebes bist du nicht.
Vom Drüben bis zum Hier gezogen
gelang dir nur dank andrer Sicht:
Du fandst den Regenbogen.

Und während es dort unten schäumt
die Gischt mag noch so hoch aufspritzen,
Die Brücke, die du dir geträumt,
konnt deinen Weg beschützen.

(2014)

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Sonntagmorgen

Keine Ruh

Sommergewitter

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