Sekundenkleber
Wie zwei gegenpolige Magneten
ziehen wir uns gegenseitig an.
Dem Augenanblick sind wir erlegen,
durch und durch Erregungsalarm.
Hormonausschüttung ist die Folge,
befangenes Lächeln lockt heran.
Umnebelt von stimulierender Wolke,
gestarteter Sofortausziehvorgang.
Zwei passende Komponenten
berühren reagierende Hautflächen.
Fingerspitzen beider Handenden
in Sekundenschnelle sich verflechten.
Jeder Kontakt eine Gefühlsexplosion,
jedes Weitergleiten erigierter Schauer.
Gespürte gewollte Kettenreaktion,
willig einstürzende Feuerschutzmauer.
Unablöslich streifen klebrige Hände
im Schweißfilm über Hügel und Täler.
Ertasten alles im unebenen Gelände,
weich und hart, Atem wird schneller.
Zwei anhaftende Körper sind soweit,
die Temperatur ist längst Taktgeber,
vollends aufgeheitzt, ist Einsatzzeit
für den heißersehnten Zungenkleber.
Benetzt wird damit was sich bewegt,
was den Speichelfluss anstachelt,
was den Leckmuskel weiter anregt,
wo er garantiert extra lange fackelt.
Gefährlich wird dieser Heißkleber
trifft er auf das gegenübere Pendant.
Inhärent und immanent zwei Streber,
verknoten sich im Separeekonkon.
Was sie darin innigst vollziehen,
überträgt sich unbewusst nach außen.
Arme und Beine vielseitig sich begieren,
chaotisch sie sich austauschen.
Das Gemenge der Klebsubstanzen,
durchtränkt vom Hormoncocktailmix,
zündet erogene Synapsextravaganzen,
entzückt vielerorts zu Emotionsticks.
Das ausglühende Schmelzklebeprodukt
verbleibt gelöst in ihrer Glücksschmiere.
Abklingend es sporadisch leise nachzuckt,
Nachstreicheln verzögert ein Frieren.
© meteor 2025
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