Geh weiter!
Die Stille am Strand
fühlte sich schwerer an
als je zuvor.
Ich spaziere am Meeresrand,
wo einstiger Wellenkamm
sich vorher verlor.
Von der Klippenkante hinaus
spüre ich die Zukunft kommen,
zum Horizont geradeaus
fehlt mir der Mut, sie zu formen.
Geh weiter!
Geh weiter!
Bleib nicht stehen!
Und du wirst sehen,
es wird weitergehen!
So weht mir der Wind
von vorne ins Gesicht.
Fühle mich wieder als Kind,
ich fürchtete mich nicht.
Breite meine Arme aus,
trete paar Schritte zurück,
hole nur etwas Anlauf,
vertraue auf mein Glück.
Ein perfekter Moment
als ich mich abdrück'.
Alles woran ich denk'
ist dieser Ausblick.
Atemberaubt
fliege ich ins Ungewisse.
Furchteingeflösst
zwischen Felsumrisse.
Ich bin der Sturm!
Schneller als der Wind!
Bereit zum Irrtum,
bin wieder Kind.
Im freien Wasserfall
stürze ich nach unten,
bereit für den Aufprall,
nur noch Sekunden...
Hände zerschneiden Beton,
spalten die Wasserfläche,
tauche ins Tiefe davon,
wundersam,
wie ich durchbreche!
Hinter mir spritzt es auf!
Möwen kreisen kreischend,
Wetten auf den Verlauf,
der Wellenrausch ist gleißend.
Die Gischt ebbt ab,
die Oberfläche verstummt,
der Wetteinsatz aufs Grab
verbleibt im Untergrund?
Da künden Luftblasen
vom nahenden Auftauchen!
Wie Phönix aus Aschen
bin ich Leben einschnaufen!
Es geht weiter!
Immer noch weiter!
Mut muss bestehen,
soll es weitergehen!
Geflutet von Zuversicht,
stolziere ich zurück im Sand.
Mit lachenden Gesicht,
weil ich mich erneut fand.
Gehe weiter!
Viel weiter!
Mit neuen Mut.
Was zu wagen
tut einfach gut...
© meteor 2025
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