Gedichte über Gefühle (Seite 2047)

Pfütze auf Asphalt

Wenn ich die Augen schließe
verblassen die Farben der Welt
die sonst so grell sind
und nun ganz sanft
und ihr Lärm wird dumpf und fern,
wie von einem tiefen Tunnel kommend
und verhallt zu einem schwachen Flüstern, Rauschen
und hört auf zu dröhnen.

Wie ein Tropfen Gift versinkt die Welt
in einer Pfütze aus Träumen am Straßenrand,
bis der Regen fällt
und alles rein wäscht
und nichts mehr übrig läßt als
Farbkleckse auf dunklem Asphalt.

Erinnerung

Unser Herz ist voll der Erinnerung
an die Heimat, an das dunkle Bett.

Manchmal meinen wir
einen Schimmer zu erahnen,
tief in den Hüllen die uns umgeben,
eine schwache Blume,
die schnell erblüht
und einen frühen Winter stirbt.

In den Schatten der Nacht,
welche die Lichter der Stadt,
auf kaltem Asphalt wirr tanzen lassen,
meinen wir Brüder und Schwestern zu erkennen von einst,
doch bleiben es stets nur Schatten.

Freiheit

Freiheit

Ein jeder meint gleich frei zu sein
besteigt er nur ein Schiff zu Reise
Es ist nicht so denn jedes Schiff
braucht einen Hafen irgendwann
der ist an Land
und vieles was dort produziert

Die Freiheit ist weit weg auf Hoher See
So ist es auch in allen Ländern Staaten
er ist nie Frei gebunden an den Anderen
So ist ein jeder Staat gleich einem Schiffe
nie Frei – weil gebunden

Auch den Menschen in den Landen
auch sie sind Schiffe auf einem Meere
Das Meer nennt man dann Land

EnTR 15.03.2017

Auf dem Nordfriedhof

Hinter einer hohen Mauer
liegt das Kieler Feld der Trauer:
Unter dem grünen Rasen liegen
die Opfer aus den beiden Kriegen.

Ich schreite durch das Tor aus Eisen;
ich will den Toten Ehr' erweisen.
Am Weg an einer lichten Stelle
erbaut steht die Gedenkkapelle.

In Tafeln eingraviert sind Namen
von Menschen, die ums Leben kamen
im Kampf für "Volk und Vaterland ".
Gar viele blieben unbekannt.

Steine stehen stumm vor mir,
grad', wie Soldaten im Spalier.
Auf allen Seiten fielen Krieger.
Gab's wirklich einen wahren Sieger?

Um einen Anker Blumen ranken
für die Matrosen, die ertranken,
als die "Niobe" einst im Nu
im Sturm fand ihre letzte Ruh'.

Schweigend, ohne jedes Wort
verlasse ich den Trauerort.
Möge es überall auf Erden
in Zukunft ruhig und friedlich werden!

Copyright: Helge Klein

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Auf dem Nordfriedhof