Gedichte über Fernsehen - Seite 13

Du bist immer für einen Witz zu haben
der stets auf Kosten anderer geht

Man kann wirklich über dich sagen
du weißt stets wohin der Wind dich weht

Und drehst dich mit ihm so wie es dir passt
Von Manchen wirst du geliebt aber auch
Von Vielen gehasst

Dass du ein sogenannter Prominenter bist
hast du der Tatsache zu verdanken dass
diese Zeit sehr oberflächlich ist

Da wird schon mal über
so manchen dummen Scherz gelacht
Auch wenn man sich darin mal wieder
zum hundertsten Male
über Minderheiten lustig macht

Du hast vielleicht noch nicht allzu oft
darüber nachgedacht
dass du auch eine gewisse Verantwortung
für deine Sprüche hast
und dass es vielen zu weit geht
was du aus deiner Popularität machst

Dass du dich nicht schämen wirst dafür
ist mir ganz klar
aber mal darüber nachdenken wäre wunderbar

Denn ohne deine verbalen Schläge in die Magengrube
kämen viele echt viel besser klar

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Sie waren Kult und erfreuten unsere Gemüter,
Uwe, Manni, Günter, Peter,
"Vier Charaktere... Vier Brüder"
In einem vom Vater gegründeten Familienbetrieb
arbeiteten die bekannten Stars,
jede Woche freuten wir uns auf die Ludolfs,
unterhaltsam und zum schmunzeln war's.
Hier wurden Fahrzeuge ausgeschlachtet, Oldtimer aufbereitet,
es wurde geschraubt, repariert, bemalt und experimentiert,
so etwa: "mal sehen was passiert, wenn ein Airbag explodiert".
Drei Millionen Autoteile lagerten "die vier"
nach Peters Haufenprinzip;
es gab auch ab und zu mal Stress,
doch schnell hatten sich alle wieder lieb.
Teile.. Teile.. Teile.. ganze Berge,
Manni beschimpfte stellvertretend seine Zwerge
wenn mal was nicht nach seiner Pfeife lief;
auch unter Brüdern läuft schließlich mal was schief.
Chefkoch Peter hatte in seiner "Nudelküche" alles im Griff,
er kochte für sich und seine Geschwister
"von Montag bis Sonntag" gab's Nudelgerichte mit Pfiff.
Was haben wir manchmal gelacht,
oft haben die Geschwister ungewöhnliche Sachen gemacht;
manches war total verrückt,
sogar der Weihnachtsbaum wurde mit Autoteilen bestückt.
Schon vor den Dreharbeiten waren die Ludolfs beliebt und bekannt,
in ihrem Umkreis schätzte sie jeder.
Einmal bekam ich Post von den Ludolfs,
einen Brief mit Telefonnummer schickte mir Peter.

Was nicht der Rede wert

Am Monitor werden Säulenmonogramme gezeigt,
So oft, dass man schließlich selbst glaubt,
Alles sei bunt und ehrlich. Man ist nicht abgeneigt,
Obwohl dies vielleicht Lebenszeit raubt.

Man wird vom Anblick überzeugt –
Wenn man auch verärgert ein wenig schnaubt
Und so mancher Kopf sich zur Lehne neigt:
Habe ich mir das denn wirklich erlaubt?

Was nicht der Rede wert, das bezeugt,
Wie tatsächlich Lebenszeit geraubt
Hier denen, die vom Alter gebeugt
Sehen, was nicht mehr geglaubt.

©Hans Hartmut Karg
2025

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Rasende Gegenwart

Mit wortgeblasenen Mundgewändern
Behängen sich neue Entwicklungszeiten,
Treiben mit Farben in buntem Verändern
Je nach Modestil ihr Streitbereiten.

Früher ließ man sich dazu ganz viel Zeit,
War episch und interessiert breit aufgestellt,
Dabei auch immer zu aktivem Zuhören bereit,
Denn da war Nahpräsenz, noch keine Onlinewelt.

Heute mit erdumspannendem Wahnsinn
Muss alles rasend schnell vonstatten gehen:
Das Ende liegt vorauseilend im Anbeginn,
Weil Neudreistes Neugierden begehen.

In weltflutenden Serien heruntergerasselt,
Laufrasend abhebend allwendige Texte,
So wird manch Geistloses auch murmelnd gefaselt
Und schon wartet man auf das Rollennächste.

Rasend erscheint uns als den Zeitgenossen
Dieser Wortschwall, welcher überwältigend
In die Leere der Gegenwart ausgegossen,
Kein einziges Problem damit bewältigend.

„Brot und Spiele“ heißt allerseits die Devise,
Womit so viel Lebenszeit verschwendet,
Niemand mehr zur Ruhe kommt auf der Wiese
Und man sich medial vollständig verblendet.

©Hans Hartmut Karg
2025

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