Gedichte über Fantasie (Seite 494)

Hochhackige Pumps, die es in sich haben

-Fiktion -
-1-
Ihre hochhackigen Pumps aus rotem Leder,
elegant geformt, leicht wie eine Feder,
liegen ihren Füßen an wie ne zweite Haut,
trotz der Leichtigkeit sind sie stabil gebaut.
-2-
Leichtfüßig kann sie in ihnen promenieren,
schwebender Gang reizt Männer zum Poussieren,
die Pumps ihre Beine in die Länge strecken
Männer bei dem Anblick die Hälse recken.
-3-
Die Balance zu halten, gelingt nur mit Hüftschwung,
die Männer brechen aus in Begeisterung
derweil jede Zehe sich gegen Pumps wehrt,
ständiger Druck ihnen Hühneraugen beschert.

Freund Nebel mein

du Nebel verbirgst graue Geister
im Verbergen bist du Meister
darin bist du mein Freund gerissen!

Mondlicht wirft dunstfeuchte Schatten
matte Schemen von Umrissen
die diese Schatten derart gestatten

Mystik läßt erklingen abgedämpfte Lieder
wo die Zäune, wo der Steg?
wo die Bäume, wo der Weg?
alles verschleiert unter deinem Gefieder

lautlos schleichen Nachtwesen
wo bei Tag reges Leben gewesen
treiben unbemerkt ihr Unwesen

noch fern am Horizont im Liegen
Sonne ringt mit der Nacht um zu obsiegen
Mystik verbleibt im Nebelgrau gediegen

du Nebel so heimlich, ruhig, leise
wie lieb ich dich auf meine Weise
schick Gedanken zu dir auf Reise

sollen inmitten deiner still erkunden
was am lauten Tag sie nicht gefunden
mit freundlichen Nebelgeistern eng verbunden

Magst du Seele mein gesunden
alle Alltagspein ist überwunden
wenn Freund Nebel wieder verschwunden

© meteor 2024

Wüstenrose

Dein Gesicht ist die Wüste,
eingehüllt in Seide,
dein Herz die Oase,
aus der ich mich satt trink.

Dein Hals vollendet deine Büste,
verziert von Geschmeide,
steckt wie in einer Vase,
der ich langsam hinab sink.

Der Himmel ist dein Haar
dünn geflochten,
geschmückt mit Hyazinth
und der Milchstraße als Schleier.

Du seufzt, bist dem gewahr
was wir vermochten,
als der heiße Wüstenwind
für deine Rundungen ist der Befreier.

Deine Augen sind Sonne und Mond,
tagsüber glühend heiss,
in wogenden Sandstürmen
lässt du mich erbarmungslos schwitzen.

Doch nachts die Kühle thront,
auf erkaltetem Schweiss
Kuss auf Kuss auftürmen,
auf deiner schwülen Brise Spitzen.

© meteor 2024

Einstimmung aufs Träumen

Katze Mia es sich bequem macht
in einer eiskalten Winternacht,
der Wind treibt Schneeflocken vor sich her,
Äste und Zweige sind vom Schnee schwer.

Mia in der warmen Stube sitzt,
ein Kaminfeuer diese erhitzt,
Katze heiße Schokolade trinkt
bevor sie in den Traumschlaf versinkt.

Dumpf schlägt die Standuhr zur Mitternacht,
die Sterne glänzen in voller Pracht,
Mia sich nun zur Ruhe begibt,
träumt vom Kater Max, den sie so liebt.

Angsttraum

Der Traumkönig kennt Sehnsüchte,
Wünsche und auch unsere Ängste...
Schaurige Beschwörungssprüche
überschreiten jede Foltergrenze ...

In Träumen schaden wir uns nicht,
aber wenn wir erwachen ...
Gruslige Nachtmäre meiden Licht,
flüchten sich in Schatten ...

Ein Hauch von Schrecken,
furchteinflößendes Knirschen ...
Verkohlte Gerippe in Ketten
sich klappernd anpirschen ...

Stockender Atem, Panikattacke
halten mich gefangen ...
Wie soll ich nur aus diesem
Angsttraum gelangen ...?

Im Fieberschub hochgeschreckt,
schweißgebadet orientierungslos!
Im Herzrasen spüre ich Realität,
meine Einschlafangst ist groß ...

© meteor 2025

Gedichte über Fantasie - Seite 494

Hochhackige Pumps, die es in sich haben

Freund Nebel mein

Wüstenrose

Einstimmung aufs Träumen

Angsttraum