Gedichte über die Erkenntnis - Seite 45

Sich mit der Vergangenheit versöhnen,
sich selbst in der Gegenwart verwöhnen,
sich nach Ruhe und Gemütlichkeit sehnen.

Loslassen, abhaken, vorbei das Kräftemessen,
habe zwischenzeitlich alles unschöne vergessen.

Ein zerrissenes Hemd,
eine Tasse mit Sprung,
ein zerlesenes Buch,
eine Erinnerung.
Ein Feld schief abgemäht,
ein Auto was verbeult,
ein verrostetes Rad,
Fotos auf den' man heult.
Ein unsicherer Gang,
etwas Übergewicht,
ein paar Falten, na und,
ist das schlimm, eher nicht.
Eine Blume verwelkt,
ein Brett schief angebracht,
eine peinliche Stille,
wenn als Mann schrill man lacht.
Ein verschwommenes Bild,
alter löchriger Hut,
es sieht nicht perfekt aus,
doch es tut mir soo gut.

Wer bin ich Mensch, der dich betrat,
dich Erdball wunderschön?
Dem nun durch mich das Ende naht,
war dies vorauszusehen?

Geteilt hast du mit mir dein Quell
und deiner Bäume süße Frucht.
Wo Einsicht war, kam plötzlich schnell,
die große Menschensucht.

Ich war ein Gast in deinem Reich,
du hast mich gut behütet.
Behandelt wurdest du nicht gleich,
ich hab auf dir gewütet.

Copyright © 2019 Elisa Schorn

Wären wir doch manchmal gerne
Auf einem Feld in weiter Ferne
Und genießen so die Ruhe.

Nichts zu denken fällt uns schwer
Kein Stress, kein Druck mehr
Und jede Menge ruhige Natur.

Haben wir doch Angst vor Stille
Was uns dann übermannt ohne unserem Wille
Und mögen so lieber den Stress.

So ist es doch unheimlich
Wenn jeder kehrt einmal in sich
Und dennoch sollten wir es immer wieder tun.

Man lernt im Leben nur für sich,
hört man oft, fast feierlich.
Wird’s einem täglich aufs geschmiert,
auf das man’s glaubt, endlich kapiert,
doch meistens ist es dann zu spät!
Wenn man den falschen Weg einschlägt.

Man gab nicht alles,
nicht besser es wusste,
die Zeit mit lernen man nicht nutzte,
doch bleibt die Schule, nur eine Etappe.
Der Wunschgedanke, eine Attrappe.

Cleverness, wenn man sie hat,
steht auf einem and’ren Blatt.
Wie dem Leben man begegnet,
ob’s sonnig bleibt oder nur regnet,
führt doch das Leben hier Regie!
Fragt nicht nach dem warum und wie!