Gedichte über die Erkenntnis - Seite 301

Er wagt einen halboffenen Blick,
hinüber zur lichtblauen Sehnsucht.
Dem gestern noch so gefräßigen Verlangen,
das sich nun,
in gnadenloser Sattheit,
in seiner Fleisches-Unlust ausbreitet

Ja, der Mensch in seinem Wesen,
glaubt nun kehrt der neue Besen,
gleich viel besser, als der alte,
den er noch in Händen halte.

Seinen Glauben stärkt der Zauber,
das was neu ist, kehre sauber,
besser doch als Maß der Dinge,
wie zuvor es nie gelinge.

Doch im rechten Licht besehen,
wenn wir ihn in Händen drehen,
bleibt er ohne Federlesen,
nur banal ein weit'rer Besen...

© Hansjürgen Katzer, Oktober 2015

Den Bann geachtet,
die Acht gebannt -
achtlos quert nun die Unkultur
die kurze Bannmeile.
Acht und Bann -
im Mittelalter
von Staat und Kirche
als Geißel geschwungen -
sind als gemeines Gut nun
zum Mobbing mutiert.

Heinrich Baumgarten

Wo führt mein Weg mich hin?
Wo werde ich mich wiederfinden,
wenn du nicht mehr mein Anker bist?
In letzter Zeit steh ich nur still.
Ich komm nicht vorwärts
so wie ich es will.
Es ist nun Zeit für mich
den Hafen zu verlassen.
Ich hoffe nur,
ich werde mich nicht
irgendwann
dafür hassen.
Ich muss nun gehen,
ich hoffe irgendwann
kannst du mich
verstehen.

Ich bin mit dem Geheimnis im Bunde -
weiß um die Nacht, weiß um die Stunde,
weiß um das Wort, weiß um die Wunde.

drug