Gedichte über Ehrlichkeit - Seite 20

Paul schlendert durch die Straßen
lustlos wie eh und je,
dann sieht er auf dem Fußweg
ein braunes Portemonnaie.

Er blickt nach allen Seiten,
die Vorsicht muss schon sein,
dann bückt er sich und steckt es
mit Unschuldsmiene ein.

Es wächst bei ihm die Neugier,
was mag der Inhalt sein?
sind´ s ein paar kleine Münzen-
ist es ein großer Schein.

Gleich auf der nächsten Parkbank
setzt er sich ganz entspannt
und öffnet diese Börse,
die er vor kurzem fand.

Dreitausend Euro kramt er
ganz freudevoll heraus,
jetzt ist er nicht mehr lustlos-
geht gut gelaunt nach Haus.

Gefunden ist gefunden
da ist Paul radikal,
wer hat das Geld verloren?
dem Paul ist das egal.

Gewissensbisse sind ihm
und waren ihm stets fremd,
geht es um seinen Vorteil,
ist er ganz ungehemmt.

Ich bin nicht so wie ihr
Und deshalb muss Ich leiden;
„er ist nicht so wie Wir,
Wir müssen ihn vermeiden!“.

Ich will mich nicht dem beugen
Das euer Meister ist,
Ich will nicht falsch bezeugen
Was eure Seele frisst,
Ich will die Wahrheit sprechen
Mit hoch erhobnem Haupt,
Mit Richtigkeit bestechen
Auch wenn ihr Mir nicht glaubt,
Ich will euch nicht belügen,
So glaubet mir dies doch!,
Ich zeige euch die Lügen
Die stählen unser Joch,
Und wenn sie einst zerfallen
In klärerischem Schein,
Dann bin Ich mit Euch allen,
Dann seid Ihr nicht allein!

Anton ist schon ziemlich erwachsen.
Er besucht bereits die 8..Klasse.
Einen grossen Freundeskreis hat er nicht.
Denn er ist ein kleiner Faulpelz und Tunichtgut. Und ne riesen Quasselstrippe.
Und er sagt jedem, egal wer es ist,
immer schonungslos die Wahrheit.
Anton hatte auch schon mal eine
Freundin.
Doch gar lang hat's nicht gehalten.
Nur weil er zu ihr gesagt hat,
Sie solle sich doch Mal die Haare
färben.
Braunes Haar würde ihr bestimmt auch gut stehn. Er hat es eigentlich nett gemeint
Aber sie war beleidigt,
Und wollte gleich nichts mehr von ihm wissen
Na ja,
Er kann eben noch nicht so richtig mit Mädchen umgehen..

Doch ganz schnell hat Anton sich wieder ein wenig verguckt.
Diesmal in die kleine Evi.
Das Mädel geht in seine Nebenklasse.
Bald schon fand auch das erste Treffen statt.
Diesmal wollte Anton alles richtig machen.
Er nahm sich vor nicht mehr so viel zu
quasseln und vor allen Dingen seine schonungslose Ehrlichkeit abzulegen.
Die Evi war aber auch ne ganz liebe Nette.

Er lud sie ins Kino ein.
Doch der Film war ziemlich langweilig.
Mucksmäuschenstill Sassen sie nun beide nebeneinander und schwiegen sich an.
Evi wundert sich nur, das der sonst so
aufgeweckte Anton heute so still ist.
Grad sein Temperament gefiel ihr an ihm.
Wo doch der Film so langweilig ist,
Könnte er sie ruhig ein wenig aufmuntern.
Und Plötzlich sprudelte es aus dem Mädel heraus..

Hätte ich gewusst,
Was du für ein Langweiler bist,
Wäre ich lieber zu Hause geblieben
Um mir meine DVDs anzugucken mit Freunden.


Sie steht abbruppt auf und lässt einen
Völlig verdutzten Anton zurück.

Grad wollte er noch ,,warte doch ,,sagen,,
Da war sie auch schon verschwunden.

,,Mädchen ,denkt er nur,,
Und trottet missmutig nach Hause.