Gedichte zur Beziehung - Seite 268

Bis zu meinem 20. Lebensjahr
nahm ich keinen Deut von Eifersucht wahr.
Aber da ich mit meinen Ex-Mann leiert war,
kamen die Konturen heraus und das sonnenklar.

Vor mir hatte er schon eine Frau
und eins weiß ich wirklich ganz genau,
die hatte er wirklich von ganzen Herzen geliebt.
Ich war froh, das ich ihn hatte abgekriegt.

Auch mich liebte er sehr.
Ich trachte aber nach mehr.
Ernst wurde es mit der Eifersucht,
deswegen habe ich angeblich das Ticket in ein neues Glück gebucht.

Eigentlich gab er dafür nie einen Grund.
Liebevolle Worten kamen immer aus seinem Mund.
Der Rest seines Körpers liebte ich sehr.
Trotzdem war ich zu ihm nicht immer fair.

Noch heute träume ich von diesem Mann.
Aber ich lasse seine Ex-Frau Nummer eins wieder ran.
Immerhin Kontakt mit seiner Tochter hat er schon
und meinen Bruder behandelt er wie einen Sohn.

Da dauert es bestimmt nicht lange,
bis diese Monika auftaucht und davor wurde es mir zu bange.
Ja ich bin geflüchtet, weil es vielleicht Probleme konnte.
Dabei wusste ich nicht, ob sich wirklich Probleme formten.

Eifersucht nein, ich habe nur keine Kraft um einen Mann zu kämpfen.
Auch wenn dieser schon immer wollte nicht nur sein Herz mir schenken.

-Fiktion -

Er spielt in ihrem Leben
keine Rolle mehr,
er stand ihr bei in ihrer Not,
war jederzeit für sie da,
auf ihn war immer Verlass,
ein treuer Freund,
der sie nie enttäuschte,
dem sie sehr viel zu
verdanken hat.

Seit es mit ihr aufwärts geht
wird ihr der „Retter“ lästig,
sie will ihn loswerden,
zeigt ihm die kalte Schulter,
behandelt ihn herablassend,
hat kein gutes Wort, geschweige
denn ein Lob für ihn übrig,
er ist nicht länger von Nutzen,
wird von ihr nicht mehr gebraucht.

Wo es nicht mehr geht

Wo es nicht mehr geht,
Da geht es nimmermehr:
Das Gemüt wird leer,
Weil kein Verlangen weht.

Doch wer feststeht,
Der holt sich her
Aus dem Lustmeer,
Was im Querbeet.

Dann erst verweht,
Was seelenschwer
An Last und Teer
Für immer geht.

©Hans Hartmut Karg
2025

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Gar manche Liaison

Gar manche Liaison wäre schon ein Glücksfall,
Wenn ZWEI im Netz sich träfen und spürten,
Dass das Gegenüber die allerbeste Wahl,
Weil mit schönen Fotos sie sich verführten.

Sie merkten gleich, dass sie sich liebten,
Auch, weil sie BEIDE Singles waren,
Nicht kifften, tranken und so aussiebten,
Was an Ungeeigneten unterwegs waren.

Am Smartphone fehlte halt die Umarmung,
Die gewünschte Nähe, der Morgenkuss,
Mit dem man flieht seelischer Verarmung:
Körperliche Zärtlichkeit ist auch ein Muss!

Allerdings war der Weg dann doch zu weit,
Viel zu fern lebten sie in ihren Regionen:
Beruflich waren sie nicht veränderungsbereit,
Wollten nah bei ihren Freunden wohnen.

So schlief ihr Chatten schließlich ein,
Sie merkten: Wir kommen nicht zusammen.
Dadurch musste ihr Leben nicht einsam sein,
Denn Pflichten kennen auch liebe Namen.

©Hans Hartmut Karg
2025

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