Gedichte zur Beziehung - Seite 253

Teddybären

Klein, süß und so niedlich
Oder auch groß in den Schießbuden
Stehen Teddys zuhauf.
Versehen mit Kindchenschema, gemütlich
Darf man schon vermuten:
Sie haben ihren guten Lauf.

Blinzeln sie nicht zu uns her?
Wollen sie uns nicht locken?
Man meint: „Nehmt mich mit!“
Zu hören. Geben sie uns mehr
Mit ihrem ständigen Verlocken,
Besänftigen sie unseren Schritt?

Aus Erinnerungen der Kindheit
Sehen wir sie vor dem inneren Auge,
Als wir den ersten Teddy im Umarmen
Ganz festgehalten haben, liebesbereit,
Weil sich unser Sehnen da festauge,
Wo unser Gemüt kennt Erbarmen.

©Hans Hartmut Karg
2025

*

Ich habe es wirklich kommen gesehen.
Ich sah Dich und um mich war es geschehen.
Früher konnte ich das absolut nicht versehen.
Warum konnte ich Dir nicht mehr aus dem Weg gehen?

Fängt so immer eine große Liebe an
oder warum meinte ich, es gäbe für mich keinen anderen Mann.
In seiner Nähe war mir so, als ob ich alles könnte besiegen.
Ich schwor mir, diesen Mann muss ich kriegen.

Wir waren seit damals eigentlich unzertrennlich.
Am Anfang war unsere Beziehung trotzdem sehr zerbrechlich.
Am liebsten fuhr ich mit ihm zusammen im Winter Schlitten.
Ich brauchte ihn immer nicht lange um etwas bitten.

All meine Freiheiten ließ er mir.
Aber es wuchs auf ihn meine Gier.
Regelrecht habe ich ihn bei unserem ersten Mal fast verschlungen.
Danach waren wir über 30 Jahre verbunden.

Nach über 30 Jahren habe ich ihn verlassen.
Trotzdem konnte er mich nicht hassen.
Heute schaue ich mit Grauen zurück.
Jetzt will ich ihn wieder haben und das in einem Stück.

Aber kann unsere damalige Liebe zueinander neu entfachen.
Ab wann können wir über unsere Dummheiten herzhaft lachen?
Ich frage mich ehrlich,
kann ich mit reinstem Herzen sagen: "Ich liebe Dich"?

-Fiktion –
-1-
Mir gegenüber verhältst du dich recht dumm,
trampelst täglich auf meinen Nerven herum,
bringst mich auf 180 mit deiner Art,
wenn ich dich tadle, gerätst du schnell in Fahrt,
fühlst dich unverstanden und dauernd im Recht,
hackst grob auf mir herum als wärst du ein Specht.
-2-
Der Trottel vom Dienst bin ich nur noch für dich,
stets denkst du an dich, so gut wie nie an mich,
ich "existiere" nur, wenn du mich mal brauchst
habe ich Probleme, du dann untertauchst,
um dich deiner Pflichten zu entledigen,
Worte dir vergeblich Anstand predigen.
-3-
Endlich dich loszuwerden, auf einen Streich,
wär für mich wie die Einkehr ins Himmelreich,
denn du machst mir meinen Alltag zur Hölle,
ich leide unter dem Gefühl der Völle,
habe deine Bosheiten schon lange satt,
fühl mich lebensmüde, erschöpft und matt.
-4-
Unerträglich ward mir das Leben mit dir,
schal, geschmacklos, wie abgestandenes Bier,
das mich anekelt, würgt, zum Erbrechen reizt,
mich verärgert, meinen Zorn erst recht anheizt,
kann dich beim besten Willen nicht ausstehen,
möchte dir im Geiste den Hals umdrehen

-Fiktion
-1-
Einst waren wir ein glückliches Paar,
jetzt aber bist du kalt, unnahbar,
scherst dich keinen Deut um Probleme,
die schwer belasten meine Seele.
-2-
Neben dir fühl’ ich mich allein,
haltlos, als stützte mich nur ein Bein,
jegliche Hilfe verwehrst du mir,
Vorteile durch mich verschaffst du dir.
-3-
Du hast meine Gefühle verletzt,
andere gegen mich aufgehetzt,
mich als schlimmes Scheusal beschrieben,
es man nur hassen kann, statt lieben.
-4-
Wir sind ein höchst unglückliches Paar,
niemals wird es sein, wie es einst war,
es starb der Glaube an die Treue,
zu spät ist, s für jegliche Reue.