Gedichte Über Augenblick (Seite 173)

Himmelszelt

Wenn ich dich anseh‘,
wirkst du auf mich so vertraut,
je länger ich in dem Blick verweile,
beginnt es zu kribbeln, unter meiner Haut.

Ich seh‘ dich nur an, erkenn‘ mich,
seh‘ in uns die ganze Welt,
es ist das, was ich spüre,
in einem freien Himmelszelt.

Bist du Gott jemals begegnet?

Ja!
Das hab' ich erst nach 74 Jahren voll begriffen.
Ich habe ihn zwar nicht gesehen, aber ganz deutlich verspürt,
als der sowjetische Soldat unsere fünfzig Kühe für immer abholte.
Befehl ist Befehl!
Wer den nicht erfüllt, der ist des Todes.
Das galt auch für den Soldaten.

Mein Vater bat ihn:
"Gib mir wenigstens eine Kuh zurück für meine Kinder!"

Da stand der Soldat mit der Maschinenpistole vor der Brust.
Er war einen langen, schweren Weg bis nach Deutschland gegangen.
Sein Bruder war durch eine deutsche Kugel gefallen.
Er rang jetzt mit sich selbst,
mit der Furcht und seinem Gewissen
und gab uns zwei Kühe zurück.

Dankbarkeit war in meiner Brust
und Gott war in unser aller Herzen
- auch im Herz des Soldaten.
Das habe ich ganz fest verspürt!.

Wagnis de Lebens

Was muss man im Leben alles wagen –
wie soll man das alles allein ertragen,
wenn das Leben uns die Aufgabe stellt,
zu verbessern ein Stück dieser Welt?!

Im Arbeitsleben steht man seinen Mann –
im Leben man nicht alles schafft und auch nicht kann.
Es rennen die Jahre an einem vorbei –
man träumt davon, wie es wäre und anders sei.

Lässt man sich treiben im Sog dieser Zeit –
kein Rettungsboot du siehst weit und breit.
Verloren gehen Energie, Kraft und Zeit
durch sinnlosen Kampf und unnützen Streit!

Man kämpft gegen Mühlen, die stehen im Wind –
weil viele der Menschen nicht einsichtig sind!
Egoismus, Boshaftigkeit und Neid
verbreiten Krankheit der Seele und großes Leid!

Keiner einen Schritt nach vorne geht,
wenn der Wind aus anderer Richtung weht!
Auch wenn du dich befindest im Recht –
nach einer klaren Entscheidung geht es dir meistens schlecht!

Menschen, sie sind ohne Zeit und Raum,
haben niemals einen großen Traum!
Sie leben ihr Leben frei und ohne Vision,
wie eine Musik ohne Laut und Ton.

Doch wenn alle nur stumm und alle taub –
dann wird verklingen die Musik des Lebens im Staub!

©Thomas de Vachroi

www.vachroi-variable.de

Riecht so gerne!

Herrliche Szenen.
Fühlt das nur.
Blinde Augen
in Wald und Flur.

Riecht so gerne.
Nase im Wind.
Bilder wachsen
wie sie sind.

Freudige Gesten
mit Vorstellungskraft
nimmt die Natur
in Geberhaft.

Bernd Tunn - Tetje

Nicht verheilte Wunden...

Nicht verheilte Wunden irgendwie habe ich wieder das Gefühl die Narben platzen
wieder auf von neuem beginnt ein Tränen Lauf ich merke die alten Wunden wieder aufklaffen
der Stich mitten ins Herz war zu tief meine Seele zu oft nach dir rief die unerfüllte Sehnsucht mir den Lebensmut raubte
da ich deinen falschen Liebesschwüre glaubte es raubte mir oft genug die Luft zum Atmen
fühlte mich wie mit unsichtbaren Fesseln geknebelt
jetzt erst endlich neuen Mut zu neuen Zielen in meinem Inneren ausgehebelt
meine Gedanken und Gefühle neu sortiert nicht dementsprechend neu motiviert
somit zum Glück manche Wunden gut verheilt
da ich manche Dinge gut nachgedacht verweilt und per Papier
mitgeteilt durch manchen Schriftzug niedergeschrieben und so manches negative ins Abseits getrieben habe
es war eine gute Aufarbeitung und Verarbeitung jetzt kann ich getröstet nach vorne sehen und weiter meine weiteren Lebensweg begehen
klar Niederschläge wird es wieder wohl wieder geben wohl immer wieder geben das gehört zwangsweise zum Leben dennoch immer wieder aufstehen
und nach vorne sehen alles ist vergänglich und nicht für die Ewigkeit selbst die Zeit die unermüdlich bei der sich dreht auch
wenn der Wind mal wieder in einer anderen Richtung sich dreht

© K.J

Gedichte Über Augenblick - Seite 173

Himmelszelt

Bist du Gott jemals begegnet?

Wagnis de Lebens

Riecht so gerne!

Nicht verheilte Wunden...