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Gedichte über Angst - Seite 271


Die Höhle (Gleichnis der Angst)

Tief in der Nacht,
Wenn Einsamkeit die Berge
In den schwarzen Äther taucht,
Die Wolken still wie schwarze Särge
Und aus dem Bergschacht
Langsam kraucht
Im Mondlicht die Gestalt von Bären
Wie angstgeborene Schimären.

Weh' meinem Herz;
Es scheint ihm bange,
Was just aus dieser Höhle steigt.
Hätt' Lamp' und Kerz'
Ich, sag wie lange
Blieb groß noch, was sich größer zeigt?

Fast einem dumpfen Pochen ähnlich,
So klopft es an den Felsen wähn' ich.
Am Höhleneingang schwarz wie Abgrund,
Erschreckt mein Aug' sich an dem Nachtschlund.

Mit jedem Klirren
Von der Bäume Wipfel,
Mein Herz; s'ist nur der Wind!
Tönt ein Gewimmer
Von des Berges Gipfel
Wie ein zurückgelass'nes Kind.

Schimären seid ihr;
Weiter nichts!
Hör' ich mich selber schreien.
Welch Angst in mir
Schuf euer Angesicht;
Bin doch allein, nicht unter Zweien!

Nun glaubt ich einen Hirsch zu sehen;
In Deutung sein Geweih vernommen...
Kann denn kein Augenblick vergehen,
An dem ich angstfrei unbenommen
Ruhigen Geist's wahrhaftig sicher,
Einsicht in den schwarzen Trichter
Ein für alle Mal erhalte,
Einmal endlich...endlich balde?

Alsbald der Mond mit weißem Auge
All seinen Blick zur Höhle neigt;
Entschleiert er der Furcht geglaubtes
Abbild, das dem Aug' sich zeigt.

Vermocht' ein Strauch, mit seinen Zweigen
Im Bergspalt ungewiss zu spielen;
Einmal als Bär, einmal als Hirsch sich zeigend
Stets hielt ich einen für die vielen.

Sodann, es leichter ward im Herzen;
Als fiel ein schwerer Stein von ihm,
Fiel es mir wieder ein:
Bewusst zu sein gleicht Mond und Kerzen,
Ihr Licht enttarnt den Schein.
So will ich sein.
Im Licht des Seins,
Hat jede Höhle ihren Sinn.
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Gedanken.

Kann sie nicht kontrollieren,
sie sind immer da.
Ziehen mich ins Negative,
lassen mich nicht los.

Meine Gedanken driften ab,
in den Abgrund meiner Seele.
Durchbrechen die Stille
in meinem Kopf.

Traue mich nicht,
zu sagen, was ich denke.
Möchte Streitigkeiten
aus dem Weg gehen.

Denke immer zu kompliziert
oder alles kaputt,
anstatt alles auf mich
zukommen zu lassen.

Mache mir Gedanken darüber,
was andere über mich denken.
Dabei kann mir das egal sein,
das sollte es zumindest.

Vergesse bei all diesem Wirrwarr,
sowohl wichtige Termine
als auch mich selbst.
Traurig aber wahr.

Kann keine Entscheidungen treffen,
denn ich bin andauernd abgelenkt.
Rege mich dann über meine
Wenigkeit auf.

Mein Kopf kommt nie zur Ruhe,
nicht mal für eine Sekunde.
Ich denke zu viel nach
und mache mir zu viele Sorgen.

Nach all den Jahren
hört auch das nicht auf.
Wieso zur Hölle
gibt es keine Pausentaste?

Viele Menschen haben
mich regelrecht verdorben,
meine Denkweise mir
selber gegenüber.

Vor allem, was meinen
Körper betrifft.
Habe eine verzerrte
Selbstwahrnehmung.

Betrachte mich mit
anderen Augen.
Nicht mit den meinen,
sondern mit denen der anderen.

Möchte mir selber
eine gute Freundin sein
und mich wichtig nehmen.
Weiß nur nicht wie.

Lernen, positiv zu denken
und negatives auszublenden.
Ich bin der wichtigste Mensch
in meinem Leben.

Selbstfürsorge ist positiver
Egoismus und bedarf
keiner Rechtfertigung.
Ich tue das, was mir guttut!

Trenne eure Gedanken
von den meinen.
Sortiere diese direkt aus,
schmeiße sie aus dem System.

Muss den überfüllten Papierkorb
in meinem Kopf leeren.
Mein Körper schlägt schon Alarm.
Darf damit keine Zeit verlieren.

Der Gedankenstrom lässt nach.
Beflügelt von ungewohnter
Leichtigkeit in mir,
atme ich erleichtert auf.

Was für eine Wohltat,
wenn es doch nur so einfach wäre.
Schon ziehen meine Gedanken
wieder ihre Kreise.

Es beginnt von neuem.
Ein nie endender Teufelskreis.

© Lily .N. Hope
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