Gedichte über Alltägliches - Seite 66

Apathisch

Man saugt den Jammer ein
Man lebt mit der Faust im Nacken
Man trinkt die Sorgen wie roten Wein
Und dennoch
Man schläft entspannt auf weißen Laken

© Käte Micka



Käti Micka

Verständlicher Verstand

Verfügst du über einen
gesunden Menschenverstand
Bewegst du dich
genau in der Mitte
nicht am überschlauen Rand
Erfahrungswerte
die dir deine
eigene Anstrengung bescherte
Sind für dich
die wahren Lehrer

©Käte Micka



Käti Micka

Vom Mond gesehen,
sind wir ein versehen.
Ein kleiner Wasserkörper,
wohl nicht arm an Leben.
Die Erde halt,
eben.

Vom Mond gesehen,
lohnt sich`s wohl nicht.
Allein nicht nur ein Alien,
übt verzicht.
Die Erde unser Planet,
hat keine Priorität.

Vom Mond gesehen,
sind wir nett.
Wenn man nur mehr an Gasen,
Sand und so Zeuch hätt.
Die Erde allein halt,
merde – vielleicht auch noch zu alt.

Der Holzwurm knistert im Gebälk:
ich sollte es mal reparieren!
M o r g e n !

Im Garten, das Gras,
wächst höher als die Büsche:
Rasenmähen wäre angesagt!
M o r g e n !

Bücher stehen ungeordnet im Regal:
Aufräumen - kein schlechter
Gedanke!
M o r g e n !

Post stapelt sich auf dem Schreibtisch:
müsste beantwortet werden!
M o r g e n !

Alles zu seiner Zeit,
nur nicht h e u t e!

Du fliegst selten im Licht,
man mag dich nicht.
Du heißt Marie oder auch Lotte,
Lotte oder irgendwie halt Mehlmotte.

Du tust zu leben dir im dunklen schwer,
ist mit lang leben nicht lang her.
Im Mehlpack zu finden,
darfst sofort umgehend verschwinden.

Denn niemand will dich dort;
vor Ort.
Im ganzen auch nicht bist geduldet,
die Mehlsache meist schon verschuldet.

So komm den Lottchen angeflogen,
die dein Landeort erwogen.
Die schmale dünne Fliegenklatsche,
macht end des Drama - macht dich Matsche.