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Gedichte über Alltägliches - Seite 365


Der "Fall"

Karl-Theodor, der große Herr Baron,
ist... nein war in der Politik der Erste schon.
Doch dies war ihm noch viel zu klein,
und weit entfernt von allem Schein,
beschloß er, "Doktor sein" ist eine Zier,
ich werde einer sein und zwar jetzt hier!

So ist´s gesagt und ist´s getan,
er ging es wirklich magisch an.
So sprach er "eins, zwei, drei - die
Doktorarbeit fertig sei!"
Und siehe da, man glaubt es kaum,
geschrieben ist sie, wie ein Traum!

Sogar "summa cum laude" ist sie wert,
noch hat keiner sich beschwert!
Jetzt, da vor seinem Namen "Doktor" stand,
er sich als Mensch erst richtig Klasse fand.
Doch als er einstmals frohgemut und
gut gelaunt,
vor dem Computer saß, da war er
sehr erstaunt,

im Internet, da war zu lesen:
"Herr Doktor"? Nein, daß sind sie jetzt gewesen!
Den Titel hat er sich erschlichen,
wir haben seine Arbeit jetzt verglichen!
Ganze Texte, Wort für Wort, wir könen
es kaum glauben,
nur ein garstig Wort fällt uns hier ein,
und das heißt womöglich "rauben".

Im ganzen Land, von Süd bis Nord,
da hörte man jetzt nur ein Wort,
"Plagiat" rief alles voll Entrüstung
Karl-Theodor stieg vorsichtshalber
in die Rüstung!
Von großer Höhe er herunter fiel,
sein Doktor schmolz wie Eis am Stiel!

Der Vater rief: eine Hetzjagd hat begonnen
mein Sohn ist dieser kaum entronnen.
Doch viele User enthüllten Blatt für Blatt,
daß Karl-Theodor tatsächlich abgeschrieben hat!
Die Opposition, sie klatschte voll Entzückung,
das ganze Volk, es war wie in Entrückung!

Ja, wer sich im D-Zug-Tempo an die Spitze stellt,
der große "Fall" sich ihm dann zugesellt!
Zurückgetreten ist er jetzt,
das Bayernvolk ist ganz entsetzt!
Der große Herr Baron ist nicht mehr da,
ein "Supermann", der er einst war!

Aufgegeben hat er alle seine Ämter jetzt im nu,
geblieben ist sein Name - noch immer "von und zu"!
Auch Schloßherr geblieben ist er weiterhin,
das Volk sagt ja, wir lieben ihn!
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Eine ungewöhnliche Liebe

Es ist dunkel und kalt. Ich muss noch mal raus.
Du wartest schon geduldig unten vorm Haus.
Es stürmt und schneit. Ich muss mich beeilen.
Wie immer wirst du den Weg mit mir teilen.
Ich bin so froh, denn bin ich nicht allein.
Ich glaube, das muss wahre Liebe sein.

Die Fahrt ist lang. Ich bin müde. Zum Glück
hören wir beide die gleiche Musik.
Deine Augen leuchten geheimnisvoll im Dunkeln.
Ich sehe sie im Traum, wie sie strahlend funkeln.
Wohlige Wärme macht sich langsam breit,
umhüllt mich mit deiner Anwesenheit.

Du duftest fein nach frischem Shampoon.
Eitle Typen mochte ich immer schon.
Schwarzes Outfit, kombiniert mit Lack,
silberner Schmuck, ich hab den gleichen Geschmack.
Du rauchst nur wenig und trinkst nicht die Welt.
Bleiben wir zusammen, sparen wir viel Geld.

Wenn du krank bist und zum Doktor musst,
geht es mir Elend und ich hab keine Lust.
Ich würde alles geben für dich auf der Welt,
keine Rolle spielte dann für mich das Geld,
damit du wieder wirst ganz schnell heile,
denn ohne dich tu ich keine einzige Meile.

Trotz aller genüsslicher Zweisamkeiten,
gibt es manchmal auch Unstimmigkeiten.
Du gibst mir den Weg vor, wie so oft im Leben.
Ich gehe ihn anders. Du musst klein beigeben.
Ich weiß, mir wird trotzdem nichts passieren,
denn du wirst mich treu bis ans Ziel eskortieren.

Während ich mir mit Shoppen die Zeit vertreibe,
suchst du dir gern im Parkhaus eine Bleibe.
Ich kaufe Schuhe, viel zu viel hab ich schon.
Du brauchst nur zwei Paar für jede Saison.
Mich plagen leider sehr viele Laster,
deshalb lieb ich dich so, mein Opel Astra.
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