Wertewandel

Ein Gedicht von Farbensucher
Wer von uns weiß es schon, was morgen ist!
Bricht alles weg, auf was man sich verließ,
stellt man sich Fragen, die man sonst vergißt -
fragt sich, ob auf den Lebenssinn man stieß,
und, ob das alles war.


Wer weiß es schon, was morgen uns bestimmt!
Sind wir's? Die unberechenbare Macht?
Bleibt das Gefühl, dass alle Zeit gerinnt,
weiß man, was gut war, was man falsch gemacht -
und, es wird vieles klar.


Die unberechenbare Macht sind wir.
Manchmal der jähe Tod das Leben nimmt.
Doch haben wir auch ein Gespür dafür,
wenn uns die Zukunft durch die Finger rinnt -
der Feind wird uns gewahr.


Der Feind! Ein einz'ger Mensch kann es nur sein,
der uns versetzt in lähmend' Zukunftsangst.
Die Macht in andrer Hände macht uns klein,
macht uns bewusst des Augenblicks Gesang -
und der allein ist wahr.


Der Augenblick, der war schon immer da,
nur ich hielt mich in der Zeit gefangen.
Ich lass' sie los, auch das, was je geschah -
lass' mich vom Augenblick nur noch einfangen -
und jetzt, jetzt bin ich da.


*Wie oft ist man sich selber größter Feind!

Informationen zum Gedicht: Wertewandel

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29.04.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Farbensucher) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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