Warum ich vage bleibe

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Warum ich vage bleibe

Wenn Poesie, lieblich gehalten
Sich zum Erzählen wird bekennen,
Kann sie auch Wünsche gut aushalten,
Die immerzu nur Namen nennen.

Geschichten hellen manche Strophe,
Worauf spechtet, wer sie bekommen.
Doch ein Gedicht ist keine Zofe,
Die man gern in den Arm genommen!

Ein Dichter bleibt suchender Mann,
Der Wortlust immerzu befriedet,
Weil er ganz klar auch anders kann,
Wenn frei er seine Reime schmiedet.

Vage muss ich deshalb bleiben,
Weil mir der Zauber ganz viel wert:
Kein Schindluder darf Sprache treiben
Mit dem, der mein Werk ja verehrt.

Unbestimmtheit kann bewegen,
Was unbeweglich bleiben würde,
Denn Anregung wird dann zum Segen,
Wo sie nimmt sperrig' Geisteshürde.

Entschlüsse sind zwar oft notwendig,
Doch sollten sie uns auch entschweren,
Wo Not benagt die Seelen ständig:
Gedichte können Not abwehren!


©Hans Hartmut Karg
2022

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Informationen zum Gedicht: Warum ich vage bleibe

55 mal gelesen
12.12.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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