Oben und unten

Ein Gedicht von Heinz Säring
Die Nachbarin Frieda lebt Jahre allein,
die Grit mit dem Gustav schon lange zu zwein.
So ist das nicht selten bei älteren Paaren,
dass sie vierzig Jahre zusammen schon waren.

Und heut ist Besuch da, der Grit macht es Spaß,
sie redet mal gern über dieses und das:
"In Frotteehandücher, da hab ich geschickt
mit Liebe ein A oder G reingestickt.

"So kommen wir in unserm Haus
schon immer mit zwei Tüchern aus.
Vier Tücher wärn doch übertrieben
für so zwei Menschen, die sich lieben.

Ich hab das immer gut befunden,
ein Tuch für oben, eins für unten.
Ich wählte zwei Symbole da:
Fürs Angesicht das Zeichen A
und fürs Gesäß das Zeichen G."

Da springt der Gustav in die Höh
und schreit: " Du bist wohl nicht ganz dicht?
Ich nahm stets G für das Gesicht!
Wir sprechen deutsch, war das nicht klar?
Und A heißt A . . . . das ist doch wahr!"

Informationen zum Gedicht: Oben und unten

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15.11.2011
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