Leidverliebt

Ein Gedicht von Martina Anders
Hängst Tränen heut zum Trocknen raus
an eine Trauerleine.
Weinst halbe Vase Rosenstrauß,
der Rest verdünnt den Weine.

Weil du so sehr an Trauer hängst,
so willst du Tag und Nacht,
dass du sie stets vorm Fallen fängst,
bevor der Trost erwacht.

Als du sie schließlich trocken wähnst
und wieder sammeln willst,
scherbt Rosenstrauß an dem du lehnst
ans Glas, mit dem du stillst.

Die Tränen sind nun aufgelöst,
was dich zutiefst erschreckt,
stolz hättest du dich heut entblößt
mit ihnen nur bedeckt.

Informationen zum Gedicht: Leidverliebt

594 mal gelesen
(2 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 3,0 von 5 Sternen)
1
06.09.2015
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige