Hingucker

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Hingucker

Überall lauern die vielen Hingucker,
Weggucker werden abgeschnitten.
Überall laufen dann heiß die Drucker,
Steckenpferde werden global geritten.

Man schwebt dabei hinein zu Dingen,
Weil man sich kaum noch selber kontrolliert,
Ob Tätigkeiten sich dazu aufschwingen,
Dass auch mein Leben nachhaltig geführt.

Fragt jemand nach Energieeinsparung,
Geht das über ständig geänderten Preis:
Das lange Duschen gilt als Freiheitswahrung,
Verschwendung zeigt an, dass ein Mensch unreif.

Manche sagen: Solang' ich's bezahlen kann
Werde ich mich nirgends einschränken.
Dahinter steckt offenbar jener Dauerwahn:
Ich darf mir diesen Luxus doch schenken!

Doch was hat das eine mit dem andern zu tun?
Ich denke, man hat immer noch nicht begriffen,
Dass schon der Blickfang allein erzeugt nun
Jene Verführungen, die erst als Geister uns riefen.

Viel Farbe, viel Licht und viel Werbefläche
Ist überall an allen Ecken und Enden zu finden.
Ob sich da nicht längst unsere Zukunft räche,
Wenn wir sie besiegen und immerzu schinden?

Dabei ist sehr viel Energie mit im Spiel,
Sehen wir global überhaupt noch darauf?
Haben wir denn nicht das ehrgeizige Ziel:
Nachhaltigkeit rette unseren Lebensverlauf?


©Hans Hartmut Karg
2022

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Informationen zum Gedicht: Hingucker

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28.11.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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