Freunde in grüner Uniform
Ein Gedicht von
Max Vödisch
Ich weiß nicht, warum es geschieht,
wenn mir ein Polizist gegenübersteht.
Mein Herz wird eng, mein Blick ganz still,
als ob ich plötzlich schweigen will.
Man sagt: Sie schützen, sind bereit,
solang man ruhig bleibt, nicht schreit.
Doch meine Angst bleibt tief in mir,
und manchmal frag ich: Warum, wofür?
Mein Führerschein ist mir zu wertvoll,
drum fahr ich nüchtern, fahr ich kontrollvoll.
Betrunken lenken – das geht nicht,
da tun sie nur, was Pflicht verspricht.
Auf Demos aber bleib ich fern,
zu groß die Angst, zu nah der Stern
von Schlagstock, Helm und hartem Ton –
ein falscher Schritt, schon fliegt man davon.
Zu schnell gefahren, falsch geparkt –
da wird ein Bußgeld gleich vermerkt.
Doch seh ich auch: Sie tun, was gilt,
und handeln so, wie’s Recht erfüllt.
Man soll sie nicht zu streng bewerten,
auch sie können sich mal verkehrt verhalten.
Doch hinter Uniform und Pflicht
steht ein Mensch mit Herz und Sicht.
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