Der Wunschtraum

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Ach, ist es schön im Halbschlaf zu träumen.
Bei mir wuchs neulich das Eurogeld auf Bäumen.
Statt Knospen erst die Münzen blinken,
die Äste von den schweren Euros sinken.
So wie einst im Schlaraffenland
wachsen die Hunderter gleich in die Hand.

Und trotzdem will es vielen nicht glücken,
sich nach der fallenden Währung zu bücken.
Von besseren Zeiten sind sie es gewohnt,
dass sich der Griff nach dem Centstück nicht lohnt.
Doch aus den Brunnen in Europas Orten
die Kinder die Münzen bergen und horten.

Selbst die größten Eimer sind zu klein,
um ein passendes Sparschwein zu sein.
Deshalb auf den Bäumen in Bayern und Sachsen
nicht nur schöne Mädchen wachsen.
Nein dort schlagen jetzt die Bäume aus
und es schauen Ökomünzen raus.

Interessant wird dann die Auto Welt,
beim Unfall hängt am Baum das Geld.
Der Abschleppdienst kommt mit der Säge
und schon hängt sein Segen schräge.
Gut, dass jemand mich geweckt,
sonst hätte die Schuldenbäume ich entdeckt.

25.07.2018 © W.R.Guthmann

Informationen zum Gedicht: Der Wunschtraum

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25.07.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Wolf-Rüdiger Guthmann) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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