Der Sonntagsjäger

Ein Gedicht von Hansjürgen Katzer
Er steht ganz still mit wachem Blick,
entspannt der Körper, das Genick.
Die Flinte ruht vor seiner Brust,
der Jäger und die Waldeslust.

Nicht lange lag er auf der Pirsch,
bis er entdeckte jenen Hirsch,
den er sich nimmt jetzt ins Visier,
damit das Leben er verlier´.

Noch einen Schritt herangetastet,
den Hahn der Flinte eingerastet.
Kaum atmend noch, dann angelegt.
Ein Schuss! Worauf der Wald sich regt.

Die Vögel flattern auf im Baum,
der Jägersmann mag schauen kaum.
Dann tut er´s doch mit off´nem Mund,
kein Hirsch mehr da im weiten Rund.

Kein Ziel zu sehen, keine Spur,
um ihn herum gähnt die Natur.
Der Jäger ist nicht sehr entzückt,
da kein Geweih den Hausflur schmückt.

Doch wird er bald schon wiederkommen,
das hat er sich fest vorgenommen.
So bleibt zu Hoffen jener Tage,
das er stets ohne Brille jage.

© Hansjürgen Katzer, September 2003

Informationen zum Gedicht: Der Sonntagsjäger

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01.08.2015
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