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| 62 | fließen | 25.06.25 | ||
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Vorschautext: es fließt das Meer in endlos blaue Ferne, ein Regenguss in die Zisterne, der Saft aus reifer Traubensorte, die Eiskrem von der Erdbeertorte. Das Wasser in der Duschkabine, in Strömen fließt aus mancher Miene, es feucht in die Krawattenkragen, die Banker in der City tragen. ... |
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| 61 | Verbundenheit | 24.06.25 | ||
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Vorschautext: ***** Wenn Fantasie aus Federn fließt, sich auf das Erdenreich ergießt, die Worte sich zu Sätzen binden, lässt dies Distanzen überwinden. Wenn Herz im Schreiben sich begegnet, mit dieser Gunst man ist gesegnet, ob tief versonnen, traurig, heiter, schreibt man in großer Demut weiter. ... |
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| 60 | Sommersonnenwende | 21.06.25 | ||
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Vorschautext: ***** Sunny side up - sunny side down, nur leicht gebraten, bitte nicht braun, hat man zum Frühstück gerne sein Ei, sunny side up ruft den Sommer herbei. Erst spät am Abend geht die Sonne zur Ruh', ihr hellstes Strahlen winkt lächelnd uns zu, sunny side up, es ist Sommerzeit, genießen wir diese - bis es wieder schneit. ... |
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| 59 | ein verlängertes Wochenende | 19.06.25 | ||
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Vorschautext: Eine Reise in den Süden ist für viele doch so nett... Bei dreißig Grad im Auto sitzen, in der Gemeinsamkeit zu schwitzen, durch dichtbefahrene Straßen pflügen, ist ein besonderes Vergnügen. Der Hund schon winselt, Kinder drängeln, der Vater knurrt: "Hört auf zu quengeln", "Wir bleiben jetzt mal alle heiter". ... |
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| 58 | Tanka | 19.06.25 | ||
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Vorschautext: ***** Der neue Tag weht in himmelblaue Stunden Feiertagslaune Geruhsames Aufatmen im Dolcefarniente ... |
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| 57 | als es das alles noch gab | 18.06.25 | ||
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Vorschautext: Als es noch den Frieden gab, lebten die Menschen in Eintracht zusammen. Jeder achtete den anderen, half und unterstützte ihn, so gut man vermochte. Keiner wollte den anderen übervorteilen, es herrschte weder Neid noch Missgunst. Jeder hatte ein Dach über dem Kopf, ein Feld, das er bestellen konnte, um seine Familie zu ernähren, seine Kinder in Freude aufwachsen zu sehen. ... |
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| 56 | Achtsamkeit - kein Gedicht | 17.06.25 | ||
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Vorschautext: Mindfullness - ein neues Modewort? Schon oft habe ich mir Gedanken darüber gemacht, was dieses Wort "Achtsamkeit" eigentlich bedeutet. Was heißt denn das genau? Was überlegen wir uns, wenn wir es hören, an was denken wir dabei? Ist es wieder nur ein Modewort, das unsere Aufmerksamkeit gerade jetzt dringend benötigt, weil es in aller Munde ist, im Internet tausendfach verbreitet, von Psychologen und Psychiatern munter besprochen wird, oder steckt doch etwas mehr dahinter? Es gibt eine Unmenge von Achtsamkeitsbüchern, Achtsamkeitskursen, Achtsamkeitsübungen, und was weiß ich noch alles, derer wir, seien wir ehrlich, manchmal sogar ein bisschen überdrüssig werden. Kürzlich habe ich in der Bibliothek in einigen dieser Bücher gelesen und dabei festgestellt, dass die meisten nur die Achtsamkeit für sich selbst beschreiben, die Übungen sind nur für uns. Wir sollen, müssen achtsam mit uns selbst umgehen, damit wir die verschiedenen Situationen, in denen wir stecken, meistern können. Geht es bei Achtsamkeit wirklich nur um uns, um das eigene Ich? Wie steht es nun mit der Achtsamkeit unseren Mitmenschen gegenüber? Heißt Achtsamkeit vielleicht nur, dass man hinter den von außen blickdichten Vorhängen oder am Türspion stehend aufpassen muss, was der Nachbar gerade so treibt? Hat er den Müll getrennt und zur richtigen Zeit und nur in den dafür zu verwendenden Säcken auch im dafür bereitstehenden Container verstaut, Papier und Karton für die Sammlungen auch korrekt zusammengebunden, seine Schuhe auch wirklich reingenommen, oder stehen sie immer noch vor seiner Wohnungstüre? Hat die Nachbarin von nebenan ihre Wäsche auch aufgehängt, sind ihre Fenster auch wirklich blankgeputzt und die Treppe sauber gewischt? Wie es sich gehört. Darf man aus der auf sich bezogenen Achtsamkeit heraus mit dem hocherhobenen Zeigefinger auf andere zeigen, nur, weil man meint, man sei perfekt? Dann würde es Wachsamkeit heißen, also ein Aufpassen. Oder bedeutet Achtsamkeit vielmehr: Achtsam miteinander umgehen, zueinander sein, sich gegenseitig unterstützen, zur Seite stehen, zuhören, helfen. Ein respektvolles Miteinander, anstatt nur an sich selbst zu zu denken. Dafür benötigen wir keine gescheiten Bücher, Trainingskurse und Übungen. Und sparen erst noch viel Geld. Und doch: Wenn ich achtsam zu mir selbst bin, dann bin ich es auch zu meiner Umwelt, meinen Mitmenschen. ... |
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| 55 | meine Ruheoase | 17.06.25 | ||
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Vorschautext: ***** Verzeiht, ich habe mich verschlafen, war allen Zeiten wohl entrückt, erst als mich Sonnenstrahlen weckten, da dachte ich: ich werd' verrückt: Mein Bettgestell gilt als geflochten, man nennt's, auch ohne Henkel, Korb, er steht am Strand, wo sanfte Wellen mich schaukelten in einem fort. ... |
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| 54 | Der Wetterfrosch hat heute frei | 15.06.25 | ||
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Vorschautext: *** Wisst ihr noch, wie's früher war? Bei über dreißig Grad war klar: es ist soweit und bleibt dabei, wir kriegen wieder Hitzefrei. Wir rannten heim und holten gleich das Badezeug, den Gummireif, dann stürzten wir ins kühle Nass, denn Hitzefrei macht soviel Spaß. ... |
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| 53 | schon wieder | 14.06.25 | ||
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Vorschautext: ***** Während der erneute Sturm wieder einmal alles durcheinanderwirbelt hält sich die Sonne an einem letzten noch vorhandenen Wolkenzipfel fest und lässt sich bis zum Horizont mitziehen Eine Fliege an der Wand ... |
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| 52 | trostlos | 14.06.25 | ||
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Vorschautext: Gestern bei einem Rundgang durch die Altstadt entdeckt... Häuser, altehrwürdig, nebeneinander aufgereiht, in engen Gassen, kunstvoll restaurierte Fassaden, an denen die Oberflächlichkeit gelangweilt vor sich hindämmert. Jeder Windhauch streicht gleichgültig über rote Dächer hinweg. ... |
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| 51 | Ein Wochenende wie geplant | 13.06.25 | ||
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Vorschautext: *** Oh, wie schön ist Wochenende! Freie Stunden ohne Ende. Lauschig kann er draußen sitzen, sieht den andern zu beim Schwitzen, trinkt im Liegestuhl sein Bierchen als ein kühlendes Pläsierchen. Doch da springt die Frau des Hauses gleich herbei, wie so ein krauses Wirbelspiel mit ihren Plänen, ... |
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| 50 | Zum Geburtstag | 13.06.25 | ||
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Vorschautext: ***** *** * Dass der Mensch Geburtstag hat, findet jährlich einmal statt, und man trägt, vereint im Chor, ein Geburtstagsständchen vor. Man spricht Segenswünsche aus, übergibt den Blumenstrauß, bei dem froh Beisammensein, ... |
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| 49 | sein Begehren | 12.06.25 | ||
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Vorschautext: *** Wenn der Morgen sich, fröhlich mit den Zehen wackelnd, aus seinem Traumanzug schält, weiß ich, du denkst: nimm mich Wenn die Zahnpasta genüsslich aus ihrer Enge kriecht und sich mir gierig entgegenstreckt, weiß ich, du denkst: ... |
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| 48 | Graz trauert | 10.06.25 | ||
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Vorschautext: *** Sie kommen immer näher, die Schreie, das Wehklagen, übertönen die Reden vieler, ihre bedauernden Worte, die doch nichts mehr zu sagen wissen angesichts des Entsetzens. Bis am Ende nur noch der Tod wartend gegenübersteht ... |
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| 47 | noch ein Geklapper | 08.06.25 | ||
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Vorschautext: *** Zwei Dichter wollten richtig reiten statt es im Reim nur zu verbreiten der eine fiel gleich runter der andere hieß Gunter *** 08.06.2025 |
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| 46 | frohes Erwachen | 08.06.25 | ||
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Vorschautext: *** noch strahlt er dort oben so rund und weich noch blinzeln die Sterne aufs Erdenreich noch streicheln die Wolken das schüchterne Blau ... |
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| 45 | die unendliche Geschichte | 08.06.25 | ||
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Vorschautext: *** Ein Gedanke kommt geflogen diesen fängt man freudig auf, dann wird er zurechtgebogen, so nimmt alles seinen Lauf: Ein Wort schon beim zweiten landet, stellt sich grade hin, dann quer, wenn der Stift durch Zeilen wandert hofft man doch, es werde mehr. ... |
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| 44 | Kriminaltango | 07.06.25 | ||
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Vorschautext: *** Nebliger Abend, ein einsamer Gang, Fußweg nach Hause, der Straße entlang, müd' von der Arbeit, zu Ende die Schicht, matte Beleuchtung, es flackert ein Licht. Wieder ein Abend, trostlos und leer, und nur ihr Schatten läuft nebenher. Dann hört' plötzlich sie ein Rascheln, sah die dunkle Schreckgestalt, ... |
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| 43 | innendrin und untenrum | 07.06.25 | ||
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Vorschautext: *** Kaum aufrecht stehend dacht' der Mensch an praktisches wie Schlappen, er wagte es schon damals nicht, durch jeden Mist zu tappen. Darum fing er auch sogleich an darüber zu studieren. Das Innendrin hat ihm geschmeckt, das Außen half kreieren. ... |
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