Profil von Günter Uebel

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Alter: 90 Jahre

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Anzahl Gedichte: 80
Anzahl Kommentare: 5
Gedichte gelesen: 55.268 mal
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Titel
40 Betagt - Verzagt 01.02.23
Vorschautext:
Ergriffen danke ich all jenen Lieben,
die zum Geburtstage nett mir geschrieben,
zum Wiegenfest meiner Jahre gedachten
und damit echte Freude mir machten!
Lange hielt ich es für wichtig
und auch für vollkommen richtig,
dass ich beim Zeichnen oder Malen,
auch beim Gebrauche bedeutsamer Zahlen
in hohem Maße Zufriedenheit fand
und das Nützliche mit der Erbauung verband.
Doch ernüchtert erkenn` und gestehe ich ehrlich:
Der Betagte erschrickt beim Geburtstag alljährlich
...
39 Denker-Andacht 01.02.23
Vorschautext:
Gemäuer empfängt uns an fröstelndem Ort,
Efeu verschlingt scheu geflüstertes Wort,
dem Gedenken gewidmet begnadeter Größen,
wenn ehrfurchtsvoll wir unsre Häupter entblößen.
In Andacht versunken an heiligen Stätten
verweben wir Staunen zu wortreichen Ketten
und folgen ergriffen beredtesten Spuren
unvergänglicher Denkerkulturen.
Gebieterisches Monument,
das den Tod vom Leben trennt,
du scheidest von Gebeinen den Geist,
der fortan der Schöpfung Gestirne umkreist.
...
38 Heil aus dem Lichte 01.02.23
Vorschautext:
Mensch, der du im Dunkel lebst,
der du ein Schattendasein führst,
von rauem Lager dich erhebst,
wenn du den Hauch der Kälte spürst,
komm zum hellen, grünen Baum,
wärme dich beim Schein der Kerzen!
An des Lichterglanzes Saum
tauen die erstarrten Herzen.
Günter Uebel, Dezember 1980
37 Stille Einkehr - Vorsicht Zecken 01.02.23
Vorschautext:
Ein Kobold schritt längs einer Hecke.
Ihn gewahrte eine Zecke.
Die war vom Gemüte finster
und saß in einem Strauch aus Ginster.
Lüstern lechzte ihre Zunge
und in einem kühnen Sprunge
gelangt sie flugs in Wandrers Nacken.
Doch hier will sie ihn noch nicht packen.
Sie mag es lieber ganz intim,
drum wandert sie ein Stück mit ihm,
und sie wandert auch zugleich
in den nämlichen Bereich.
...
36 Ende der Winterzeit 01.02.23
Vorschautext:
Der Tag nimmt sich Zeit — und zwar zweimal zwölf Stunden —
um einmal den Globus komplett zu umrunden.
Der vermessene Mensch im ihm eigenen Wahn
gewahrt eine Schraube — und vergeht sich daran.
Erträgt die Natur die Umrundung gar schneller
und demzufolge betont rationeller?
Der geschundene Tag ist in hastender Eile,
bezwingt, der Erschöpfung nah, Meile um Meile.
Ihm fehlen sehr kostbare sechzig Minuten,
drum muss er mit pochendem Pulsschlag sich sputen,
bezwingen den Erdball mit Gebirgen und Meer.
Fürwahr: Der Dienst am Menschen fällt schwer!
...
35 Sankt Martin 2019 01.02.23
Vorschautext:
Aus unaufhaltsam sterbendem Walde
flieht Sankt Martin — entlang einer Giftmüllhalde.
Er treibt sein Roß aus verseuchtem Gestüt
eilig voran, um Haltung bemüht.
Seit jeher schon ist Sankt Martin versessen
auf das alljährliche Gänse-Essen.
„Sind sie auch dieses Jahr wieder recht zart?
Hat der Koch auch nicht bei der Füllung gespart?”
Noch während er von Kulinarischem träumt,
steht im Klärschlamm, welcher den Wegesrand säumt,
plötzlich ein Bettler in ärmlichem T-Shirt,
und Sankt Martin, den sowas sonst nie stört,
...
34 Flower Power 01.02.23
Vorschautext:
Pünktlich geraten wir schier aus dem Häuschen,
im Rausche versenden wir Sträuße um Sträußchen,
der Geliebten, dem Schatz, der Braut, dem Kinde
widmen wir großzügig bunte Gebinde.
Aus üppigem Reichtum von Mutter Natur
erblüht nun floristische Hochkonjunktur,
begleitende Texte, heiter und froh,
steigern die Stimmung auf hohes Niveau
... wie Super- anstelle Normalbenzin,
powered by Sankt Valentin.
Günter Uebel, 2021
33 Sehnsucht nach meiner Liebsten 26.01.23
Vorschautext:
Die Pfaffenhütchen grüßen Dich an Deinem Wege,
sie senken sich vom Tau der Nacht so tief,
erzählen Dir von Wünschen, die ich wachend hege,
von meinem Traum, da ich in Deinen Armen schlief.
Verkünden Worte Dir, die ich voll Dankes sage,
Dank dafür, dass Dein Mund mir lacht,
derweil Dein heiß geliebtes Herz ich in dem meinen trage
und Deine Liebe mich unsagbar glücklich macht.
Die Lüfte flüstern von Verlangen, zärtlich Dich zu kosen,
wie berauscht von Wein mit süßer Schwere,
wie angehaucht vom Duft der zarten Rosen.
0, dass die Sehnsucht doch zugleich Erfüllung wäre!
...
32 Jetzt bist du mir nah 26.01.23
Vorschautext:
Einstmals gab es die Erde noch nicht,
mein Herz pulsierte zwischen den Sternen.
Das Leben hatte noch längst kein Gesicht,
nur Dein Antlitz lächelte mir aus den Fernen,
das lieblichste, welches ein Auge je sah —
Jetzt darf ich es küssen, jetzt bist Du mir nah !
Günter Uebel, 1988
31 Heimweh 26.01.23
Vorschautext:
0, süß Geheimnis, heißes Sehnen,
die sich über Welten dehnen,
in ihrer Mitte lebst nur Du!
0, meine Liebste, Du mein Leben,
will alle Zärtlichkeit Dir geben,
und tausend Küsse noch dazu.
Vertrauter Einklang unsrer Herzen,
vermählte Strahlen zweier Kerzen
verschmelzen unser ICH und DU.
Günter Uebel, 1998
30 Worte können es nicht sagen 26.01.23
Vorschautext:
Du, mein Herz, wie ich Dich liebe,
vermögen Worte nicht zu sagen.
Was außer Schmerz mir noch verbliebe
ohne Dich, war' dumpfes Klagen.

Nur Deine Liebe kann mich nähren,
Dein Lächeln nur den Durst mir stillen,
lässt Du mich Kosenden gewähren.
Dein Herz nur kann das meine füllen.

Lass' mich bei Dir sein, mit Dir träumen,
Dich, Dich allein hab' ich im Sinn!
...
29 Schwestern 26.01.23
Vorschautext:
Im schönsten Garten dieser Erde
da blüh'n zwei Rosen, lieblich mild.
Voll Ungeduld, dass Tag es werde,
spiegeln sie im Teich ihr Bild.
Der Kleinen Antlitz selig lächelt,
und seiden glänzt sie Blatt für Blatt,
das ein jedes Beifall fächelt,
da sie die große Schwester hat.
So fleht sie aus Geschwisterliebe
zum Himmel heut' am Sommertag
dass dieses Glück erhalten bliebe
und ihr noch lange blühen mag!
...
28 Erinnerung 26.01.23
Vorschautext:
Siehst du noch die Blumen blühen
auf den heimatlichen Auen,
sanftes Abendrot erglühen,
wie du's nie mehr glaubst zu schauen
so schön, wie in der Heimat einst?
Daran denkst du, und du weinst.

Hinter leidgesenkten Brauen
malst Erinn'rungen du aus,
siehst die Schwalben Nester bauen
an dem väterlichen Haus.
Siehest sie, die ihre Jungen
...
27 Bücher 26.01.23
Vorschautext:
Es strömen Worte aus berufnem Munde,
sie regen an, erzeugen Widerhall.
Verstummen rasch mitsamt beredter Kunde,
zerstoben sind bald Sinn und Schall.

Ergießt der Worte Strom sich aus der Feder,
gräbt seinen Lauf er fort in alle Zeit;
des Buches Hülle, ob Leinen oder Leder,
bewahrt den Reichtum für die Ewigkeit.
Günter Uebel, 1992
26 Hoffnung 26.01.23
Vorschautext:
Leise und zaghaft ein Flügelschlag.
Noch im Nest, das sie wohlig geborgen,
fühlt die Amsel den nahenden Tag;
sie grüßt jubilierend den Morgen.
Das Dämmerlicht gibt deinem Fenster Konturen,
dahinter das Antlitz des Tages du suchst.
Dein Auge späht nach verheißenden Spuren,
während du noch dem gestrigen fluchst,
der dich allein ließ in deinem Gebrechen.
Doch aus im Sonnenglanz schwindenden Falten
lächeln dir flüchtig leise Versprechen;
der heutige, er wird sie halten!
...
25 Inkosequente Moral 26.01.23
Vorschautext:
Von Intrigen zerrüttet
und Korruption tief verschüttet,
wiegt im Halbschlaf sich träge Moral,
formuliert Paragrafen,
droht mit drastischen Strafen
in wahrhaft erdrückend bedrohlicher Zahl.
Als erste Instanz
in majestätischem Glanz
verkörpert Gesetzgebung sie,
seit der Zeitrechnung Anbruch
erhebt sie den Anspruch,
verbindlich zu sein, in Autonomie.
...
24 Selbstheilung 26.01.23
Vorschautext:
Dir schlägt der Ärger auf den Magen,
du bist empört, dir platzt der Kragen,
du schäumst von heldenhaft trotzigem Mut,
gerätst vor Eifer in höllische Glut,
du möchtest in Drachenblut baden
und bist mit Sprengstoff geladen.
Du glaubst, du seiest alleiniger
entrechteter Knecht deiner Peiniger.
Dein heftiger Grimm lässt die Erde erbeben,
die dich quälen werden Vergeltung erleben!
Dich zornerfüllt rächend entwaffnest du sie —
und dies straffrei, weil nur in der Fantasie.
...
23 Herbstbeginn 26.01.23
Vorschautext:
Wenn des Herbstes lange Schatten
den kahlen Rosenzweig erreichen,
wenn auf der Gräser feuchten Matten
des Sommers Blütenblätter bleichen,
der graue Nebel sein Gewand
über bunte Farben streift,
der Nächte Frost mit klammer Hand
vom Strauch die letzte Beere greift,
erfasst mich tiefe Traurigkeit,
kriecht Schauder unter meine Haut,
beschleicht mich trübe Einsamkeit,
vor der dem bangen Herzen graut.
...
22 Herbst-Beklommenheit 26.01.23
Vorschautext:
Herbstlaub verschlingt meines Schrittes Laut,
Dämmerung meine verblassten Konturen.
Blässe auch bleicht meine fröstelnde Haut,
Vergessen bedeckt meine dürftigen Spuren.
Weit hinter mir lasse ich Daseinsglück
und Behagen stiftenden Schaffensdrang,
weit auch liegen Erfolge zurück,
wenn das schwierigste Tagwerk im Sturme gelang.
Das Tageslicht flieht in das Dickicht der Nacht,
überlässt mich finsterem, trostlosem Grauen.
Ich bete an die allmächtigste Macht:
„Oh, lass mich den Morgen, den Frühling noch schauen!”
...
21 Wandern im Schnee 26.01.23
Vorschautext:
Mild senken Flocken sich hernieder,
breiten federleichten Flaum
auf meine schon betäubten Lider,
geleiten mich in einen Traum,
darin Dein Bildnis mich begleitet,
Sonne in mein Herz mir senkt,
vereint mit mir auf Pfaden schreitet,
wohin uns unsre Liebe lenkt.
Lass meine Liebste auch im Wachen
bei mir sein auf allen Wegen,
lass ewig ihren Mund mir lachen,
will ihr mein Herz zu Füßen legen.^
...
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