Gedichte über die Zukunft - Seite 9

Der Funke der Freiheit
sollte zünden in der ganzen Welt!
Seht: ein kleines Volk hat sich
gegen die Übermacht gestellt!

Ich träume mich
mit Worten in den Schlaf,
die meine Eltern für mich finden
für all das Blut,
das ich gesehen hab,
das meine Kinderträume trinken.

Sie finden Worte
voller Trost für Leid,
das meine Seele hat gesehen.
Sie sagen auch,
mein Kind, irgendwann
wirst auch du diesen Tod verstehen.

Doch weiß ich
heute schon, um was es geht:
Ein Krieg kann jedem alles nehmen!
Nur nicht des Todes
Zoll, auch nicht das Blut -
der Freiheit Tribut wird an mir kleben.

Kriegsblut an Händen haben viele.
Doch ist die Zeit jetzt dazu reif,
zu beenden des Wahnsinns Kriege,
der in kranken Köpfen reift.

Vielleicht haben nur Tote Macht,
an dem Gewissen noch zu rütteln,
das indoktriniert zieht in die Schlacht –
Zweck heiligt doch nicht alle Mittel!

Wenn Lebensasche sich in Urnen
in kalte, dunkle Gräber senkt,
werden die Liebsten alle zürnen
der Macht, die Tod und Leben lenkt.

Die Macht wird jeder hinterfragen,
der seine Zukunft sieht bedroht.
Vorbei ist’s dann mit Machtgebaren –
Für Irre sterben sich nicht lohnt!

Über Kiew weiß der Himmel,
Flugblattregen wie ein Schrei -
„Brüder, legt die Waffen nieder,
macht von Krieg uns alle frei!“.

Schwarzes Rinnsal über Herzen,
jeder mit sich selber ringt.
Worte, die Gedanken schwärzen -
in die Knie die Kämpfer zwingt.

Flugblattregen, stilles Sinnen.
Stille kann so friedvoll sein!
Leise Mütterstimmen singen
„Sohn, komm heile wieder heim“.

Streuen wir Frieden,
damit er noch keimen kann
in diesem Frühling!