Gedichte Über Zauber - Seite 66

Wären wir Zauberer

Wären wir Zauberer,
Von Zwängen ganz frei
Und keine Zauderer
Im ständigen Vielerlei,
Dann wäre das schicklich
Und wir wären glücklich.

Manches Mal, glaube ich,
Sind wir deshalb verdrossen:
Man schaut nicht auf sich,
Ist kaum glücksbegossen,
Weil der Andere alles hat,
Geld, Ansehen und Staat.

Könnten wir wirklich sehen,
Was wir schon alles haben,
Gesundheit, Verstehen
Und herrliche Gaben,
Wären wir hienieden
Ohne Zauberei zufrieden.

©Hans Hartmut Karg
2025

*

Der Himmel blau,
ringsum Weinreben,
verlieren sich im Tal.
Dein Blick ist schlau,
genießt das Leben,
wär' so gern' dein Gemahl.

Dein Lächeln strahlt,
deine Augen auch,
heller als die Sonne.
Bist wie gemalt,
deines Atem Hauch,
verspricht höchste Wonne.

Dein langes Haar,
versperrt dir die Sicht,
du streichst es scheu zurück,
mir wird gewahr,
du kennst kein Verzicht,
du lebst des Lebens Glück.

Du hebst den Rock,
die Wangen glühend,
seh' dein Bein - glänzend, naß.
Bin kurz vorm Schock,
wie Funken sprühend,
trittst du den Wein im Fass.

Thomas

Die Gewitterhexe droht mit Besuch.
Wird sie heute kommen oder nicht,
schickt sie uns wieder einen Fluch?
Die Sonne schaltet schon ab das Licht.

Im Radio trällert man einen Lambda,
plötzlich kommt eine Unterbrechung.
Man berichtet 2 Tote in Cala Ratjada.
Ist das der mächtigen Götter Segnung?

Karl sucht den Versicherungsschein,
schließlich muss der Tod Nutzen
bringen.
Ach, wie ist das Leben doch gemein,
Karl wird bis zum letzten Atemzug
ringen.

Am Himmel zeigt sich eine dunkle Wolke,
von oben fällt aber nicht ein Tropfen.
Der Himmel weder blitzte noch grollte,
hier ist doch verloren Malz und Hopfen.

Der normale Bürger sich nun fragt,
was soll der ganze Quatsch mit Soße?
Wenn sogar die Wetterhexe versagt,
das ist doch Schande, eine Übergroße.

(c) Ernestine Freifrau von Mollwitz



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