Gedichte über das Schicksal - Seite 380

Ich warte auf etwas.
Es ist nicht die Sehnsucht nach Liebe,
kein Zweifel an einer Entscheidung.
Ich wart' nicht auf besseres Wetter,
nicht auf Gäste oder einen Treffer im Lotto.

Es ist kein besonders gutes Gefühl.
Ist's die Gesundheit, ist es die Krankheit?
Ist es vielleicht gar der Tod?
Ich bemüh mich dennoch ruhig zu bleiben

Eine innere Stimme mahnt mich.
°Sei auf der Hut!
Es kommt der Moment
an dem du dem Schicksal
plötzlich und hilflos gegenüber stehst!°

Ich hab' keine Illusionen
und weiß die Realität zu schätzen.
Bin deshalb nicht ängstlich!
Oder vielleicht doch! Wer weiß das genau?

Ich habe Vertrauen zu mir selbst
und denk optimistisch.
Es bleibt mir die Hoffnung
bis zum letzten Moment!

Wenn aus allen Küssen einer wird,
aus allen Berührungen ein Streicheln,
wohin soll ein Herz dann fliehen,
wenn nur Erinnerungen bleiben?

Ein tausendfach an Emotion,
galt nur einer einzigen Person.
Da sind millionen kleiner Lichter,
ich wollt nur eines der Gesichter.

Wenn man's doch schon vorher weiß,
sehenden Auges wimmernd fällt,
wohin mit meiner großen Welt,
wenn nichts mehr wahrhaft an mir hält?

Ein hundertfach an Interesse,
doch nur eine einzige Adresse.
Da sind tausend warmer Seelen,
ich wollt mich nur in eine stehlen.

Wenn aus zweierlei das Eine wird,
man sich langsam aneinander irrt,
wohin die Lust, wohin des Wegs,
wie lange bin ich unterwegs?

nur ein einziges Versprechen,
an dieses eine starke Wesen,
lies sich schier hundertfach zerbrechen,
doch nur einmal ist's gewesen.

Jacob Seywald XIII