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Gedichte Über Ruhe - Seite 71


Deutsche Geschichte

Man meint, Geschichte sei vergangen
Sie kann uns auch von vorn empfangen,
wenn nichts geheilt, bewältigt ist:
dann kommt er wieder, dieser Mist

Das deutsche Land, wie ist's geworden?
Germanen, Kelten, Stämme, Horden,
die sich gern und viel bekriegten,
konnten die Römer mal besiegen

Sie übernahmen dann von Rom
ganz viel Kultur, auch Religion,
das Reich und kaiserliche Bindung
Und Klöster sorgten für die Bildung

Im Mittelalter wuchsen Städte
Man fragte, welchen Stand man hätte
Der Handel blühte, Wissenschaft,
Der Papst, der Kaiser hatten Macht

Die alte Ordnung wurd' erschüttert,
und viele Leute hat's verbittert:
die Wittenberg'sche Reformation
Der Luther löste sich von Rom!

Es folgten Kriege mit viel Toten
Vernunft hat man dann aufgeboten
für einen weltlich starken Staat
Das Frankenreich schritt groß zur Tat

Doch Kriegslust nahm einfach kein Ende
Erst '45 kam die Wende,
mit Reue und mit großer Wandlung
übte man sich in Friedenshandlung

Noch haben wir den Landesfrieden
Doch wachsen Unmut, Wut entschieden
Wir sollten in der Ruhe bleiben -
sonst werden wir wie eh'mals streiten


Anm.: Die deutsche Geschichte ist keine Geschichte eines Volkes, sondern die Geschichte vieler keltischer und germanischen Stämme, die dank der römischen Heere und Kirche zu einer Einheit fanden. Allen war Gewalt und Krieg selbstverständlich und Gelegenheit zu männlicher Ehre und Auszeichnung. Aber anders als die Römer bündelten 'wir' unsere Kräfte nicht, sondern pflegten vor allem untereinander zu kämpfen - insbesondere die Germanen. Nur Arminius schaffte es einmal 9 v. Chr. einige Stämme zu einen und den Römern eine vernichtenende Niederlage zuzufügen. Der Fortgang der Geschichte schuf immerhin ein tausendjähriges Kaiserreich in der Nachfolge der römischen Cäsaren, aber auch die Diktatur eines scheinbar 'wiedererstandenen' Führers. Viele große Reiche und Staaten kannten und kennen dieses Problem, dass nur eine Diktatur und eine exzentrische Persönlichkeit in der Lage zu sein scheint, die unendlichen Zwiste und Grabenkämpfe der Einzelinteressen zu einen.
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Der Bär

Ein Bewohner von Höhlen, der Winterschlaf hält
Der meistens allein, sich zur Liebe gesellt
Der vielseitig reich sich bestens ernährt
Ein Vorbild für uns, als Krafttier bewährt

Bewundert, verehrt und sagenumwoben
Gejagt und verfemt, fast ausgestorben
Wir fühlen uns diesem Wesen sehr nah
Der schon für uns Kinder in Nächten da war
 
Der Ranghöchste ist er in allen Wäldern
Gefürchtet, gemieden selbst auf den Feldern
Dem Hunde nahe wittert er bald
Die Gefahr, die ihm droht - da macht er Halt

Er stellt sich dann auf und schaut ringsumher
Wirkt mächtig und groß und auch etwas schwer
Doch ist er sehr schnell und äußerst geschickt
Bleib lieber zurück und meid' den Konflikt!
 
Ein Sinnbild der Stärke, ein Wesen der Kraft
Ein sehr guter Schwimmer - und was er so schafft!
Er klettert, liebt Honig und warm ist sein Pelz
So macht- und so friedvoll - wenn du ihn nicht stellst

Vielleicht brauchst du heute ein sehr dickes Fell
Dann bitte den Bären dir einmal zur Stell'
Mit so warmem Herz und mit seiner Stärke
Da gehst du in großer Ruhe zu Werke


Bären gehören zu den 'hundeartigen Raubtieren', zu denen auch die Robben, Walrosse, Pandasund Marder zählen. Sie haben in Europa ihre Lebensräume großteils verloren, leben in Kuscheltieren, Kinderbüchern und Filmen, in Wappen und Redewendungen, Märchen und Mythen weiter. Obwohl sie Raubtiere sind, ernähren sie sich zu einem guten Teil vegetarisch von Beeren, Kräutern, Pilzen u.a. Sie sind scheue Einzelgänger und finden sich nur zur Paarung zusammen - danach geht jeder wieder seiner eigenen Wege. Sie halten einen Winterschlaf über 4-5 Monate, den sie ohne Nahrung überstehen - nachdem sie sich vorher sehr reichlich satt gefressen haben. Vielleicht ist diese Situation vor oder nach dem Winterschlaf der Ursprung des 'Bärenhungers'.
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