Fasching – Gesichter voller Schein,
Gerd donnert als Rocker durch die Menge,
Wolfgang trägt stolz sein Baskenkleid,
Ludwig verteidigt den Club mit Strenge.
Reinhard erscheint als Punk im Traum,
Werner im Anzug, korrekt und kühn,
Peter lenkt schweres Metall wie Schaum –
Rollen, die flüchtig nur erblühn.
Sie spielen Cowboy, Scheich und Star,
Geist, Professor, Hippie, Doktor –
Ein jeder wird, was nie er war,
im bunten Taumel, laut und voller Chor.
Doch wenn der Alltag wiederkehrt
und Hemd und Pflicht die Stirn regieren,
frag ich mich, was uns verwehrt,
uns selbst zu zeigen – ohne Zieren.
Warum nur dort die Fantasie?
Warum nicht täglich bunt und frei?
Warum die Spottparodie –
und Feigheit hinter Narretei?